Inzwischen zwängen sich die Autos im Leonberger Teilort durch die Kirchstraße, die Umleitungen werden weiter von vielen ignoriert. Ab Mitte Dezember ist die Pforzheimer Straße wieder befahrbar – aber nur vorerst.
Die gute Nachricht zuerst: Bei der Großbaustelle im Höfinger Ortskern läuft zeitlich gesehen alles nach Plan. „Derzeit erfolgen im zweiten Bauabschnitt die Kanalverlegearbeiten. Anschließend beginnt die Erneuerung der Wasserleitung in diesem Baubereich“, teilt Leila Fendrich, stellvertretende Pressesprecherin der Stadt Leonberg, auf Nachfrage mit. „Dieser Baubereich“ erstreckt sich auf der Pforzheimer Straße derzeit zwischen dem Abzweig St.-Lorenz-Weg in Richtung Gebersheim bis zur Kreuzung mit der Lachentorstraße. Fendrich präzisiert: „Die Zufahrt zum St.-Lorenz-Weg und die Kreuzung Lachentorstraße sind nicht gesperrt.“
Pforzheimer Straße wird auf rund 300 Metern runderneuert
Zur allgemeinen Information: Die Pforzheimer Straße, Verbindungstrasse zwischen unter anderem Ditzingen und Gebersheim sowie Rutesheim, wird auf einem Abschnitt von rund 300 Metern Länge fast gänzlich neugestaltet. Dabei wird der Entwässerungskanal ausgetauscht sowie Wasser- und Stromleitungen verlegt. Ein neuer, lärmreduzierender Asphalt wird aufgetragen. Außerdem werden die Gehwege mit Pflastersteinen verschönert. An der Kreuzung Lachentorstraße und im Bereich der Sparkasse werden darüber hinaus die Querungen für Fußgänger barrierefrei ausgebaut.
Unter den Höfinger Bürgern und Gewerbetreibenden herrschte zu Beginn der Arbeiten der Tenor: Die Baustelle wird eine Herausforderung, aber sie ist dringend notwendig. Allerdings entstanden in der Folge so einige Probleme – nicht direkt an der Pforzheimer Straße, sondern auf den umliegenden Strecken. Der Verkehr, für den die Stadtverwaltung eigentlich eine großräumige, überörtliche Umleitung erdacht hatte, war für viele Autofahrerinnen und -fahrer nicht mehr als ein grober Routenvorschlag. Stattdessen quetschte sich der Verkehr unter anderem durch die nördlich der Baustelle gelegene Goldäckerstraße. In diesem Gebiet befindet sich die Höfinger Grundschule. Eltern fürchteten um die Sicherheit ihrer Kinder.
In der Goldäckerstraße reagierte die Stadt bereits im Sommer
Die Stadt reagierte. „Aus verkehrlicher Sicht wurde bereits im Sommer – und da nur ein Teil der Verkehrsteilnehmenden die offizielle Umleitung nutzt – im Bereich der Goldäckerstraße, Sonnenstraße und Flattichstraße mit Haltverboten beziehungsweise einer Einbahnstraßenregelung nachgebessert“, so Fendrich. Die Goldäckerstraße sei nicht für die derzeitige Verkehrsmenge ausgelegt und könne als Anwohnerstraße mit Fußgängerverkehr, insbesondere Schulkinder, auch nicht großzügig für hohe Fahrzeugmengen beschildert werden. „Daher appelliert die Verwaltung an alle, die offizielle Umleitungsstrecke zu nutzen.“ Die Fahrzeit betrage dort nur etwa eine bis zwei Minuten mehr. „Das Fahren über die offizielle Umleitung ist auch entspannter, da diese Strecke den Verkehr besser aufnehmen kann.“
Doch der Durchgangsverkehr hat längst andere Wege gefunden. „Inzwischen hat sich herumgesprochen, dass die Pforzheimer Straße zur Kirchstraße geöffnet ist, sodass der Durchgangsverkehr jetzt die Strecke Am Himmelsgärtle-Kirchstraße-Ditzinger Straße nutzt“, schreibt ein Leser an unsere Zeitung. Interessant werde es dann, wenn Lastwagen diese Strecke nutzten und vom Himmelsgärtle dann in die Pforzheimer Straße in Richtung Gebersheim abbiegen.
In der Kirchstraße ist laut Stadt keine Einbahnregelung möglich
Was sagt die Stadtverwaltung dazu? „Die Durchfahrt der Kirchstraße ist derzeit nur für Anlieger erlaubt“, kommentiert Leila Fendrich. Die Straße könne nicht für Lkw gesperrt werden, da sich in der Kirchstraße Gewerbebetriebe mit Lkw-Anlieferung befänden. Aufgrund der Gewerbebetriebe in der Kirchstraße und des damit einhergehenden Kundenverkehrs sei auch eine Einbahnstraßenregelung dort nicht sinnvoll. Heißt also: Dort kann nicht, wie im Bereich der Goldäckerstraße, „nachgebessert“ werden.
Ein anderes Problem, so schreibt eine Leserin, habe sich jüngst ergeben, als die Fußgängerampel nahe der Zufahrt zum Himmelsgärtle der Baustelle zum Opfer fiel. Die Zuschrift bezog sich auf den Schulweg für Kinder. „Die Fußgängerampel ist inzwischen Baubereich und nicht mehr nutzbar“, antwortet Leila Fendrich. Die Fußgängerquerung werde daher in einer geordneten Furt etwa zehn Meter westlich geführt.
Im Dezember geht die Baustelle in den Winterschlaf
Abgesehen von den Verkehrsproblemen laufe bei der Baustelle alles gut. „Aus technischer Sicht gab es bisher keine unlösbaren Schwierigkeiten“, so Fendrich. Die aktuellen Arbeiten in diesem Abschnitt werden noch bis Mitte Dezember dauern. Danach gehen die Arbeiten in die Winterpause, die bis März 2025 dauern wird. „Während dieser Winterpause wird die Pforzheimer Straße provisorisch zur Befahrung für den gesamten Verkehr freigegeben“, so Fendrich. Im März 2025 wird schließlich die Kreuzung mit der Lachentorstraße für den Verkehr gesperrt.