Die Erschließung für das Acht-Hektar-Areal Hangweide macht in Kernen eine Vollsperrung der Verbindungsstraße zwischen Stetten und Rommelshausen notwendig.
Die Erschließungsarbeiten für das neue Wohnquartier auf der Hangweide werden mit einer deutlich verschlechterten Erreichbarkeit der beiden Teilorte verbunden sein. Denn die zwischen Rommelshausen und Stetten verlaufende Kreisstraße K 1857 wird voraussichtlich von August an für mehrere Monate komplett für den Verkehr gesperrt. Auch der Busverkehr kann die an der Hangweide eingerichtete Haltestelle nicht ansteuern.
Wie beim offiziellen Bauauftakt für die Erschließung des acht Hektar großen Areals bekannt geworden ist, droht Einwohnern und Pendlern eine Sperrzeit der Verbindungsstraße bis Anfang 2026. Grund sind Arbeiten an der über den Beibach führenden Straßenbrücke. Für Radfahrer und Fußgänger soll es an der Hangweide weiterhin ein Durchkommen geben, der restliche Verkehr wird während der Sperrzeit einen Umweg nehmen müssen. „Wir sind uns darüber im Klaren, dass es da zumindest in den Spitzenzeiten zu Rückstau kommen wird“, sagt Kernens Bürgermeister Benedikt Paulowitsch.
Umleitung über L1199: Neue Ampelregelung für Stetten-Pendler
Wer von Stetten aus in Richtung Rommelshausen will, wird mit Beginn der Bauarbeiten statt der direkten Verbindung die Landesstraße 1199 in Richtung Weinstadt nehmen müssen. An der Kreuzung zur Landesstraße 1201, wo es links zur Landhauskreuzung geht, soll eine Ampel eingerichtet werden, die in ihrer Grün-Phase den von Stetten kommenden Fahrzeugen Vorfahrt gewährt.
So soll gewährleistet werden, dass die Busverbindungen weiterhin funktionieren. Auch die Ampelschaltung an der Landhauskreuzung selbst, wo es jetzt schon in Stoßzeiten teils zu langen Ampelschlangen kommt, soll angepasst werden. Von der Landhauskreuzung geht es dann über die L1198 nach Rommelhausen.
Dass die Kreisstraße entlang der Hangweide komplett gesperrt werden muss, hängt unter anderem mit der Entwässerung des Areals zusammen. Schon seit längerer Zeit steht fest, dass der Durchfluss des Beibachs unter der K 1857 nicht ausreichend groß ist und erweitert werden muss. Außerdem müssen bei der Erschließung des für 1500 Menschen gedachten Wohnquartiers die beiden Anschlüsse an die Verbindungsstraße eingerichtet werden. Insbesondere die Verlängerung der Friedrichstraße wird größere Baumaßnahmen nötig machen.
Überlegt worden war im Rathaus von Kernen und in der Straßenbauverwaltung des Rems-Murr-Kreises, neben der Baustelle über den Beibach eine Behelfsbrücke einzurichten, um den Verkehr flüssig zu halten. Allerdings musste die Idee aus Umweltschutzgründen verworfen werden. Weil der Schaden an der Natur aus Sicht des Landratsamts wegen des Baumbestands zu groß ausfalle, legte die Behörde ihr Veto ein – sehr zum Leidwesen von Kernens Bürgermeister Benedikt Paulowitsch, der sich eine provisorische Ersatzquerung des Wasserlaufs gewünscht hatte.