Die Türen der Greensill-Bank sind geschlossen, die Akte des Finanzskandals noch lange nicht. Foto: dpa/Sina Schuldt

Viele Kommunen, auch im Südwesten, haben ihr Geld der britisch-australischen Greensill-Bank anvertraut – jetzt wissen sie nicht, ob sie es wiederbekommen.

Frankfurt - Daniel Töpfer, der Bürgermeister der Gemeinde Weissach, reagiert betroffen, ist sich aber keiner Schuld bewusst. „Meine Mitarbeiter in der Kämmerei werden seit jeher bei der Anlage von Finanzmitteln beraten“, erklärt der Bürgermeister auf Nachfrage unserer Zeitung. Dabei nutze man die „langjährige Expertise“ der Berater im Umgang mit kommunalen Finanzmitteln. Tatsache aber ist, dass diese Berater nicht verhindern konnten, dass die Gemeinde Weissach nun zu den Gemeinden gehört, die nach der Schließung der Bremer Greensill-Bank um viel Geld bangen müssen. Der Gemeindetag Baden-Württemberg stehe in engem Austausch mit den Betroffenen, sagte eine Sprecherin am Mittwoch in Stuttgart. Wie viele Städte Probleme haben, ist unklar. 16 Millionen Euro sind es allein bei der Porsche-Gemeinde, fünf Millionen in Neckarsulm – bundesweit sollen es rund 500 Millionen Euro sein, die Kommunen bei Greensill angelegt haben und die nun nicht auf eine Entschädigung hoffen können.