Außenministerin Annalena Baerbock kündigt härtere Sanktionen gegen Moskau und weitere Militärhilfen für Kiew an. (Archivbild) Foto: dpa/Michael Kappeler

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat härtere Sanktionen gegen Moskau und weitere Hilfen für das ukrainische Militär angekündigt.

Die Bundesregierung hat als Reaktion auf die Funde zahlreicher Leichen im ukrainischen Ort Butscha härtere Sanktionen gegen Moskau und weitere Militärhilfen für Kiew angekündigt. Die Bilder der „hemmungslosen Gewalt“ aus dem Vorort der Hauptstadt Kiew nach dem Rückzug der russischen Truppen seien „unerträglich“, schrieb Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Die Verantwortlichen für diese Kriegsverbrechen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.“

Die „hemmungslose Gewalt“ des russischen Präsidenten Wladimir Putin „löscht unschuldige Familien aus und kennt keine Grenzen“, schrieb Baerbock. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte der „Bild“-Zeitung (Montagsausgabe): „Dieses furchtbare Kriegsverbrechen kann nicht unbeantwortet bleiben.“ Er halte eine Verschärfung der Sanktionen für angezeigt. Dies werde mit „unseren Partnern in der EU“ vorbereitet. Ähnlich hatte sich zuvor schon EU-Ratspräsident Charles Michel geäußert.

In Butscha nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew waren nach dem Rückzug der russischen Armee zahlreiche Tote gefunden worden. Nach Angaben der Behörden wurden inzwischen 280 Menschen in Massengräbern beerdigt. Die EU hat wegen des seit mehr als fünf Wochen dauernden Angriffskriegs bereits beispiellose Sanktionen gegen Russland verhängt, auch gegen Präsident Wladimir Putin persönlich.