Dieser Schriftzug findet sich an vielen Stellen in der Stadt. Foto: jse

An vielen Stellen in der Stadt prangt derzeit das Wort „PARIS“. Man staunt und grübelt: Was will uns der unbekannte Sprayer damit sagen?

PARIS, immer wieder PARIS – an Schaltkästen und Häuserwänden, an Mauern und Tafeln prangt der Schriftzug. Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, stellt fest: Mitten in Stuttgart sind wir von PARIS umgeben. Und das nicht nur in der City, sondern genauso im Osten und im Süden.

PARIS in Stuttgart, was ist das? Ein Liebesbekenntnis zur Stadt der Liebe? Ein Stoßseufzer? Ausdruck der Hoffnung, dass man von Stuttgart 21 aus irgendwann schneller nach Paris kommt als heute? Oder eine Anspielung Heinrich Heine? Von ihm stammt der Satz: „Es ist schwer, in Stuttgart nicht moralisch zu sein. In Paris ist es schon leichter, das weiß Gott!“ Ein anderer Dichter darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben: Joachim Ringelnatz. Auch er nannte Stuttgart und Paris in einem Atemzug. Sein berühmter Stuttgart-Ausspruch lautet: „Stuttgart ist schön. Gegen dieses Sch ... München ein Paris!“ – was ihn nicht davon abhielt, längere Zeit in München zu leben, das sich wie Paris auf Savoire Vivre versteht.

PARIS in Stuttgart? Was der unbekannte Sprayer den Stuttgarter damit ausdrücken will, bleibt mysteriös. Begnügen wir uns mit einer Feststellung von Audrey Hepburn: „Paris ist immer eine gute Idee!“ Auch wenn es sicher keine gute Idee ist, das auf Hauswände in Stuttgart zu schreiben. Bei aller Liebe zu Paris.