Renate Esenwein (li.) mit Frank Nopper Foto: Julian Kurwan (z)

Im Kurpark hat Künstlerin Renate Esenwein 2006 ein Fliesen-Projekt ins Leben gerufen. CDU-Oberbürgermeister-Kandidat Frank Nopper informierte sich darüber und befand es beispielhaft.

Bad Cannstatt - Es ist in jahrelanger Arbeit gewachsen, das Fliesen-Projekt der ehemaligen Kunstlehrerin des Kepler-Gymnasiums im Kurpark. 2006 hat es Renate Esenwein gestartet. Jahr um Jahr wurde es ergänzt und ausgebaut. Immer wieder gab es Schmierereien. Dort, wo Fliesen waren, hielt es sich in Grenzen. Jetzt aber hat es sich wieder angesammelt. „Die Fliesen sind besudelt, verklebt und versprüht“, stellte Künstlerin Esenwein fest, als sie CDU-Oberbürgermeisterkandidat Frank Nopper über ihr Projekt informierte. So schlimm verschmiert sei es noch nie gewesen. Auch die Mauern der denkmalgeschützten Brunnenanlage sind mit Graffiti besudelt.

Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt hatte vor einigen Monaten erklärt, dass es von den Schmierereien wisse und sich kümmern wolle. Dies hofft auch Esenwein. Sie hatte Nopper berichtet, dass sie mit dem Projekt gegen Graffitischmierereien arbeitet. Der CDU-Politiker sagt nun: „Das Fliesen-Projekt im Kurpark stellt nicht nur eine Aufwertung des Bereichs rund um den Spielplatz dar, sondern bietet auch die Möglichkeit, sich mit einem tollen Kunstprojekt zu beschäftigen.“ In diesem Sinne begrüße er das Vorhaben auch als Zeichen gegen Schmierereien und Vandalismus ausdrücklich. „Allerdings bedarf es zukünftig hierfür auch der regelmäßigen Pflege dieses tollen Projektes, damit es nicht selber zum Daueropfer der Schmierereien wird“, sagt Nopper.

In Stuttgart gebe es eine ganze Reihe an wunderschönen Parkanlagen, häufig auch kleinere Grünflächen in Wohngebieten, die zum Entspannen einladen. „Selbstverständlich könnten wir nach dem Cannstatter Vorbild des Kurparks weitere Projekte anregen und fördern. Nicht zuletzt, weil solche Projekte die Bindung zwischen der Schulgemeinde und ihrem Umfeld nochmals stärken.“

Den Kurpark sieht Nopper als „Schatzkiste voller Sehenswürdigkeiten“ und im Sommer ist er ein beliebter Treffpunkt für Groß und Klein. „Gerade deswegen dürfen wir, so wie es gegenwärtig leider noch der Fall ist, Schmierereien, Vermüllung oder Beschädigungen nicht einfach hinnehmen. Sicherheit und Sauberkeit, auch in unseren Parkanlagen, haben höchste Priorität, damit alle Stuttgarter den Glanz des Kurparks hautnah und echt erleben können.“

Künstlerin Esenwein sagt mit Blick auf das Fliesen-Projekt und die Schmierereien: „Diese Stelle im Kurpark ist bedürftig, da muss man sich drum kümmern.“ Sie appelliert auch an die Ordnungskräfte, dort öfter zu kontrollieren. Im Jahr 2016 war zuletzt der Bereich bei den Fliesen und der Mauer mit Anwohnern und Schülern in einer größeren Aktion gereinigt worden.

Wilde Farbschmierereien haben in der Corona-Zeit wohl zugenommen. Besonders aktiv waren die Sprayer einem Zeitungsbericht zufolge laut Polizeistatistik in der Region Stuttgart. Dort wurden 115 Graffiti mehr als im ersten Halbjahr 2019 registriert.