Ein „historischer Torwächter“ erinnert die Grabkapellenbesucher an die Hygieneregeln. Foto: SSG (z)

Die Besucherinnen und Besucher des Württembergs werden am Wochenende von einem Torwächter begrüßt. Der „Soldat der württembergischen Garde“ wird die Gäste an die Abstandsregeln erinnern.

Rotenberg - Die Meteorologen sagen ein sonniges Wochenende vorher. Die Verantwortlichen der Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG) rechnen deswegen wieder mit einem guten Besuch auf dem Württemberg. Die Grabkapelle ist zwar weiterhin für Gäste geschlossen, der Ausblick ins Neckartal kann aber genossen werden – unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregel. Ein historischer „Torwächter“ wird die Ausflügler an die Corona-Regeln erinnern. Im November stand der Uniformierte bereits am verschlossenen Tor zum Württemberg, jetzt kehrt er wieder zurück. Diesmal als Botschafter für die Einhaltung der Regeln.

Der Württemberg unterhalb der Grabkapelle ist wieder zugänglich – „aber nur, wenn es gelingt, auch an den hochfrequenten Wochenendtagen die Regeln zu respektieren“, appellieren die Verantwortlichen an die Vernunft der BesucherInnen. Die Grabkapellenverantwortlichen wissen, dass die Weinberge am Württemberg bei schönem Wetter eines der bevorzugten Ausflugsziele sind. Sie haben den Weg zur Grabkapelle zwar wieder zugänglich gemacht, die Grabkapelle selbst ist aber noch geschlossen – unabhängig von den Corona-Regeln. Denn im Winter macht das beliebte Monument immer für den Besucherbetrieb zu. „Die Grabkapelle ist einfach ein toller Aussichtspunkt und für viele, die in den Weinbergen über dem Neckar spazieren gehen, ein beliebtes Ziel“, sagt Stephan Hurst, Leiter der Schlossverwaltung Ludwigsburg, der auch für die Kapelle zuständig ist. „Der Weg vom Priesterhaus hoch zum Gipfel ist derzeit wieder begehbar – aber das geht natürlich nur, wenn alle mit Maß und Verstand mitmachen und die Regeln einhalten. Die Regeln der Landesverordnung gelten auch auf dem Württemberg“, erklärt Hurst.

Er empfiehlt den Gästen, zumindest an Engstellen aus Gründen des Selbstschutzes eine FFP2- oder OP-Maske zu tragen. Alle müssen auf den Abstand zueinander achten, Gruppen sind nicht zulässig – und natürlich ist auf der beschränkten Fläche des ansteigenden Weges auch das Fahrradfahren nicht gestattet. Wie im Spätherbst wird wieder ein „Soldat der württembergischen Garde“ am Tor stehen und auf die Regeln hinweisen – auch auf solche Selbstverständlichkeiten wie etwa, den eigenen Müll in die dafür aufgestellten Behältnisse zu werfen. Der Mann in der historischen Uniform hat außerdem ein kleines Dankeschön der Staatlichen Schlösser und Gärten bereit. Costa Rothfuß, der Schlossführer aus dem Residenzschloss Ludwigsburg, der in der Uniform steckt, gibt Auskunft, verteilt kleine Süßigkeiten und Infomaterial zur Grabkapelle.

„Angesichts des hohen Besucheraufkommens in Rotenberg und auf dem Württemberg wollen wir unseren Beitrag zur guten und entspannten Stimmung leisten“, sagt Hurst. „Unser Botschafter soll eine freundliche Erinnerung sein.“ Der Württemberg ist gut mit dem Bus der Linie 61 zu erreichen, der in dichtem Takt vom S-Bahnhof Untertürkheim abfährt. „Und bei dem schönen Wetter ist der Fußweg durch die sonnigen Weinberge hoch zu uns sowieso der beste Vorschlag für einen tollen Spaziergang.“ Die Grabkapelle liegt inmitten der Weinberge und verfügt über keine Parkplätze.

Der Württemberg und die umliegenden Orte zogen an den vergangenen schönen Wochenenden viele Spaziergänger an. Zeitweise hat die Polizei die Zufahrt nach Rotenberg gesperrt, sodass ausschließlich Anwohner nach oben fahren durften. Dieses Wochenende wird die prophylaktische Regelung laut Stadtverwaltung vermutlich ausgesetzt, die Ordnungshüter werden den Wochenend-Verkehr allerdings beobachten und gegebenenfalls reagieren, heißt es.