Der Gospelchor Groovin’ Foxes hat mehr als 100 Werke im Repertoire. Foto: privat

Seit mehr als zwei Dekaden tragen die Groovin’ Foxes die frohe Botschaft des Gospels nicht nur ins Bottwartal, sondern auch weit darüber hinaus. Von Karlsruhe, Heilbronn, Düsseldorf und bis hin zum italienischen Verona.

„ Danach sagten alle, die dabei waren: Diese Art Musik wollen wir unbedingt weiter singen.“ Ulrich Staudenmaier schildert die Anfänge des Gospelchors Groovin’ Foxes. Mit „danach“ meint der Musiker, Musiklehrer und Chorleiter, was 2002 nach seinen Workshops zu Pop- und Rockmusik beim Turn- und Gesangsverein Beilstein passierte. Er gab noch einen Gospel-Workshop – und um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer war es musikalisch geschehen. Aus der Begeisterung zu Gospels und Spirituals vor 22 Jahren wurde Liebe, aus dem Projektchor die Groovin’ Foxes, ein gemeinnütziger Verein und eine erste Konzertserie namens „Open Up Wide“.

Den Verein gibt es zwar nicht mehr – nach Corona mangelte es an Vereinsnachwuchs für das Organisatorische. Aber mit dem Singen aufhören wollte niemand. Also nahm Staudenmaier den Chor kurzerhand unter die Fittiche seiner Musikschule in Großbottwar: Seit 2023 sind die „rhythmisch mitreißenden Füchse“, wie die Gruppe zu Recht heißt, Teil der MAKS – Musikakademie. Dort sind auch die „Foxes 4C“ angedockt. Jugendchor der Groovin’ Foxes. 2008 erblickte er das Licht der Musikwelt. Allerdings seien die Mitglieder längst flügge und keine Jugendlichen mehr, schmunzelt Staudenmaier. „Sie sind 20 Jahre bis 35 Jahre alt, haben ihr eigenes Programm, machen aktuell eine eigene CD in ihrem Genre Worship-Musik.“ Das sind junge christliche Lieder mit Pop- und Rap-Elementen.

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Der Gospel indes ist mit der Geschichte der Afro-Amerikaner verbunden und enthält Elemente des Jazz und Blues. Im Begriff steckt „Good Spell“, also die „Gute Nachricht“ beziehungsweise „Frohe Botschaft“ aus den Evangelien. Deren Verkündigung ist der musikalische Kern der Groovin’ Foxes, die schon 2007 ihre erste CD im Kasten hatten. Zu ihren Hochzeiten sangen sie mit mehr als 40 Mitgliedern, gaben mehr als 30 Konzerte pro Jahr, regional und überregional, in Kirchen, bei Messen und Veranstaltungen.

Unter anderem gestaltete der Chor die Internationalen Gospelkirchentage Düsseldorf, Hannover und Karlsruhe mit, traf auf namhafte Gospelchöre und Solisten aus Europa und den Vereinigten Staaten. Das Heilbronner Festival „Africa Life“, Benefizveranstaltung für die Interessengemeinschaft Afrika in Untergruppenbach, unterstützten sie mit den African Songs, halfen beim Gospel-Spenden-Marathon Gelder für die Christoffel Blindenmission klangvoll einzusammeln. Von ihren Erfolgen bei internationalen Chorwettbewerben ganz zu schweigen. So belegten die Groovin’ Foxes beim „Concorso Internationale di Canto Corale“ in Verona zwei Mal in ihrer Kategorie jeweils einen zweiten Platz. Nun stehen in der Regel vier Konzerte im Jahr auf dem Programm. „Im Frühjahr eines und drei Weihnachtskonzerte“, sagt Ulrich Staudenmaier. Der Sänger ist nicht nur für das Musikalische zuständig. Von seiner Schule aus organisiert er außerdem die Locations, die Werbung, die Plakate und was sonst dazu gehört. „Auch für die Foxes 4C versuche ich, fünf Konzerte im Jahr zu veranstalten und passende Festivals zu finden.“

Singen bei letzteren zwölf Begeisterte mit, sind es bei den Groovin’ Foxes derzeit 30. „Auch uns machte Corona zu schaffen“, sagt der gebürtige Geislinger, den sein Studium der Musik, Kunst und Mathematik an die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg führte, sein Referendariat an die Matern-Feuerbacher-Realschule nach Großbottwar. „Dass wieder neue Sängerinnen und Sänger hinzukamen, freut mich sehr.“ Das Repertoire an Gospels und Spirituals umfasst längst weit mehr als 100 Stücke, neues Songmaterial kommt stetig dazu.

Alles wird auswendig gesungen. Um das zu erarbeiten, brauche es etwa sechs bis neun Monate. „Wir planen und üben ab Jahresanfang schon für die Weihnachtskonzerte.“ Geprobt wird denn auch viel und leidenschaftlich. „Jeden Dienstagabend von 20 bis 21.30 Uhr. Wenn Auftritte anstehen, geht die Probe auch mal länger bis 22 Uhr oder wir setzen außerdem Sondertermine an.“ Und es steht was an. Die Groovin’ Foxes singen am 19. Oktober 2024 beim Spendenkonzert des gemeinnützigen Fördervereins „Was uns am Herzen liegt”, das nach fünf Jahren Pause wieder in der Friedenskirche Ludwigsburg stattfindet.

Bekannte Sängerinnen und Sänger, Musikerinnen und Musiker aus den Genres Rock, Pop, Musical und Klassik präsentieren dort Songs, die ihnen am Herzen liegen und für sie arrangiert sind. Alle Erlöse aus dem – bereits laufenden – Ticketverkauf werden gespendet an das Projekt „Hopps“ des Olgahospitals Stuttgart zur häuslichen Pflege schwerkranker Kinder und Jugendlicher.

Großartiges Konzert steht an

„Das wird ein großartiges, einzigartiges Konzert: Saxofonspieler, Blues- und Soullegende Sir Waldo Weathers ist dabei, Musiker von Glasperlenspiel, die junge Darstellerin der Elsa im Musical ‚Frozen’ sowie viele andere – und die Groovin’ Foxes“, sagt Dirk Schieborn. Der Pianist gründete im Jahr 2017 „Was uns am Herzen liegt” mit der Beilsteinerin Gudrun Sirsch, die für das „Line-up“ den Chor vorschlug.

„Sie sind einfach klasse.“ Dessen Chef beschreibt die Begeisterung, für den guten Zweck zu singen: Mit den Foxes 4C werde man „Old Church Choir“ und die Ballade „I Will Carry You“ intonieren. „Wir haben uns total gefreut, dass die Konzerte wieder stattfinden und dabei zu sein – so ein wichtiges Projekt.“ Und was bedeutet Gospel für den 58-Jährigen? „Der Gospel und die gute Botschaft, das ist tief verwurzelt in mir.“