Die 100 Kilo schwere Goldmünze „Big Maple Leaf“ wurde 2017 aus dem Berliner Bode Museum gestohlen. Foto: picture alliance/dpa/Marcel Mettelsiefen

Die drei im Prozess um den Berliner Goldmünzen-Raub verurteilten Männer gehen in Revision. Der Bundesgerichtshof soll die Urteile prüfen.

Berlin - Das Strafurteil zum spektakulären Diebstahl einer 100 Kilogramm schweren Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum soll dem Bundesgerichtshof zur Prüfung vorgelegt werden. Die Anwälte der drei verurteilten Männer haben Revision eingelegt, wie eine Sprecherin des Gerichts am Freitag mitteilte. Die Staatsanwaltschaft lege keine Rechtsmittel ein, das Urteil sei vertretbar, sagte ein Sprecher.

Jugendstrafen von viereinhalb Jahren

Das Berliner Landgericht hatte vor einer Woche wegen Diebstahls in besonders schwerem Fall gegen zwei Männer aus einer polizeibekannten, arabischstämmigen Großfamilie im Alter von 21 und 23 Jahren eine Jugendstrafe von jeweils viereinhalb Jahren Haft verhängt. Ein Ex-Wachmann, der nach Überzeugung des Gerichts das Museum auskundschaftete, bekam drei Jahre und vier Monate Gefängnis. Die Männer saßen nicht in Untersuchungshaft und bleiben bis zu einer endgültigen Entscheidung auf freiem Fuß. Ein vierter Angeklagter wurde freigesprochen.

Rückzahlung in Millionenhöhe

Die beiden Männer aus der Großfamilie, die bereits zuvor kriminell aufgefallen waren, wurden zudem zu einem Werteersatz von 3,3 Millionen Euro verurteilt, laut Gericht der damalige, reine Goldwert. Der Wachmann soll demnach 100 000 Euro zurückzahlen, dies war laut Gericht sein Anteil an der Beute.

Die Münze „Big Maple Leaf“ mit einem Wert von 3,75 Millionen Euro war in der Nacht zum 27. März 2017 aus einer Vitrine gestohlen und mit Schubkarre und Rollbrett abtransportiert worden. Die Diebe waren durch ein Fenster eingestiegen. Die Beute ist bis heute verschwunden und wurde vermutlich zerstückelt und verkauft.