Die Golden Globes sind der wichtigste Filmpreis nach den Oscars. Jetzt hagelte es Kritik, weil die Jury ausschließlich weiß besetzt sei. Der zuständige Verband hat reagiert.
Los Angeles - Der für die Vergabe der Golden-Globes-Filmpreise zuständige Verband hat nach heftiger Kritik an fehlender Diversität die Aufnahme schwarzer Juroren zugesagt. Die aus ausländischen Journalisten in Hollywood bestehende Jury solle in diesem Jahr von derzeit 87 auf mindestens 100 Mitglieder aufgestockt werden, von denen „mindestens 13 Prozent schwarze Journalisten“ seien, zitierte die Fachzeitschrift „The Hollywood Reporter“ am Montag aus einer Mitteilung des Auslandspresseverbandes Hollywood (HFPA/Hollywood Foreign Press Association).
Einen entsprechenden Plan habe die HFPA-Geschäftsführung einstimmig verabschiedet, hieß es in der Erklärung, die der „Hollywood Reporter“ veröffentlichte. Zuletzt hatten mehr als 100 Publizisten in einem Brief an die HFPA Druck gemacht und einen „ausdrücklichen Plan“ für einen Wandel gefordert, wie das Branchenblatt „Variety“ berichtete. Andernfalls, so hätten sie angedroht, wollten sie HFPA-Veranstaltungen bis auf Weiteres meiden. Das nun angepeilte Ziel von 13 Prozent entspricht in etwa dem Anteil der schwarzen Bevölkerung in den USA.
Die Golden Globes geben Hinweise auf die späteren Oscars
Die Golden Globes waren in diesem Jahr am 28. Februar verliehen worden, sie geben meist schon Hinweise auf die später folgenden Oscars. Über die Auszeichnungen der HFPA in 25 Film- und Fernsehkategorien entscheiden nur internationale Journalisten, die seit langem in Hollywood arbeiten. In diesem Jahr hatte es für die intransparenten Mitgliedschaftskriterien Kritik gegeben. Außerdem seien die Juroren ausschließlich weiß, hatte die „Los Angeles Times“ im Vorfeld berichtet. Während der Verleihung versprachen mehrere Mitglieder der HFPA, dass künftig auch Schwarze aufgenommen würden.