Ein besonderes Naturschauspiel: Glühwürmchen fliegen im Juni und Juli. Foto: ZUMA Wire/dpa

Juni und Juli sind die Glühwürmchen-Monate. Auch in Stuttgart kann man sie sichten. Die Tiere mögen lichte, feuchte Waldränder und naturbelassene Wiesen, in denen sie Nahrung finden.

Stuttgart - An warmen Sommerabenden sind sie zu sehen - leuchtende Punkte, die durch die Dämmerung tanzen. Glühwürmchen kann man vor allem im Juni und Juli beobachten. Es ist ein besonderes Naturschauspiel: Manchmal sammeln sich Hunderte von ihnen an einem Ort.

Der Name führt übrigens in die Irre: Glühwürmchen sind keine Würmer, sondern Käfer. Genauer: Leuchtkäfer. Weltweit gibt es mehr als 2000 Arten. In Deutschland leben drei: Der Große Leuchtkäfer, das Kleine Glühwürmchen und der Kurzflügel-Leuchtkäfer.

Alles, was Sie schon immer über Glühwürmchen wissen wollten.

„Die Insekten mögen lichte Waldränder, feuchte Wiesen und die Nähe zu Gewässern“, erklärt Stefan Kress, Biologe und Vorstandsmitglied im Naturschutzbund (Nabu) Stuttgart. In Nadelwäldern sehe man sie dagegen nie.

Sie fliegen an den Bärenseen und in Sonnenberg

In der Landeshauptstadt kann man Glühwürmchen gut an den Seen rund ums Bärenschlössle beobachten. "Dort gibt es genau die Bedingungen, die die Tiere mögen“, sagt Kress. Auch der kleine See auf der Wiese vor dem Schloss Solitude ist ein Glühwürmchen-Hotspot.

Der Nabu-Biologe kennt noch einen anderen Platz, an dem man mit etwas Glück die kleinen Leuchtkäfer beim Ausfliegen sehen kann: „Ich habe einen Tipp bekommen, dass man im Sonnenberger Wald Richtung Möhringer Jugendfarm Glühwürmchen sehen kann.“ Die beste Uhrzeit für die Glühwürmchen-Beobachtung ist derzeit zwischen 22.30 und 1 Uhr – dann knipsen die Tiere das Licht an.

Die Tiere, die man sehe, erklärt Kress, seien die Männchen: Nur sie fliegen, die Weibchen bleiben am Boden. Daher ist ihr Licht schlechter zu sehen.

Glühwürmchen im Garten – so könnte es gelingen

Je naturbelassener die Umgebung, desto mehr Nahrung finden Glühwürmchen. Um die Leuchtkäfer in den eigenen Garten zu locken, sollte dieser nicht zu aufgeräumt sein und viele Verstecke bieten. „Ruhig ein bisschen Wildnis zulassen“, ist der Tipp des Nabu-Biologen. Wer seinen Salat mit Schnecken teilen muss (und kein Gift streut), hat auch gute Chancen, dass die Insekten bei ihm einziehen: Glühwürmchen-Larven fressen kleine Schnecken.

Um ihr Licht anzuknipsen, haben Glühwürmchen ein Leuchtorgan auf der Unterseite ihres Hinterteils. Das neongrüne Licht entsteht in speziellen Zellen, die eine nach außen durchsichtige Haut besitzen. Ausgesendet werden die Lichtsignale übrigens nur für das eine: Einen Partner zur Paarung zu finden.