Foto: dpa

Am 13. Februar werden die Haltestellen Sommerrain, Nürnberger Straße und der Bahnhof Bad Cannstatt stadteinwärts nicht angesteuert. Erstmals wird von der Bahn ein flexibler Schienenersatzverkehr angeboten.

Bad Cannstatt - Am vergangenen Wochenende wurden bereits die Oberleitungen zwischen Waiblingen und Endersbach auf Vordermann gebracht. Am Sonntag, 13. Februar, gehen die Arbeiten nun in Bad Cannstatt weiter. In der Sauerwasserstadt müssen allerdings Schienen im Weichenbereich geschliffen werden. Notwendig ist die Maßnahme, weil die Räder der S-Bahnen im Dauerbetrieb ihre Spuren hinterlassen, die dadurch entstandenen Unebenheiten müssen ausgeglichen werden.

Baugleis zur neuen Neckarbrücke

Los gehen die Arbeiten in der Nacht auf Sonntag, um 1.40 Uhr. Wenn alles nach Plan läuft, sollten sie bis Montag, 14. Februar, 4 Uhr abgeschlossen sein – eben rechtzeitig vor dem Beginn des Berufsverkehrs. Zudem bringt die Bahn am Bahnhof Bad Cannstatt für Stuttgart 21 ein Baugleis zur neuen Neckarbrücke an. Auf den Linien S 2 und S 3 kommt es stadteinwärts Richtung Hauptbahnhof zu Halteausfällen von Sommerrain bis nach Bad Cannstatt. Zudem werden zeitweise die Züge der Linie S 1 umgeleitet, sodass sich die Bahnsteige an den Bahnhöfen Bad Cannstatt, Neckarpark und Untertürkheim ändern.

Schienenersatzverkehr fährt nicht nach Fahrplan

Fahrgäste, die als Ziel die Stationen Sommerrain, Nürnberger Straße und Bad Cannstatt haben, fahren mit der S 2 oder S 3 zum Teil bis Stuttgart Hauptbahnhof und steigen dort in die Züge der Gegenrichtungen Schorndorf oder Backnang um. Fahrgäste, die von Sommerrain und Nürnberger Straße in Richtung Hauptbahnhof fahren wollen, fahren mit der S 2 oder S 3 zum Teil nach Fellbach und steigen dort in Züge der Gegenrichtungen nach Filderstadt oder Flughafen/Messe. Ein Bahnsprecher empfiehlt zudem, je nach Fahrtziel, auch alternativ auf Busse und Stadtbahnen auszuweichen. Auf einen ganztägigen Schienenersatzverkehr, also regelmäßig pendelnde Busse, die klassisch nach einem festgelegten Fahrplan fahren, habe man bewusst verzichtet. „Dafür ist in diesem Abschnitt die Frequenz zu niedrig“, so der Sprecher weiter. Stattdessen biete man im Bereich Fellbach–Sommerrain–Nürnberger Straße erstmals den „On-Demand-Service“ an. Sprich, es sind mehrere Kleinbusse vor Ort im Einsatz, die von den Fahrgästen flexibel bestellt werden können. „Diesen besonderen Service für Fahrgäste will die DB Regio/S-Bahn Stuttgart während Baustellen im S-Bahn-Netz neu testen.“ Die S-Bahn Stuttgart wählt dazu Baustellen zu Zeiten geringer Nachfrage aus – insbesondere an Wochenenden sowie in Abendstunden und nachts.

Fahrgäste bestellen den Kleinbus selbst

Angedacht ist, dass sich Fahrgäste den Kleinbus bestellen, der sie von einer Station zur anderen bringt. Das betrifft in diesem Fall die Fahrten Fellbach–Sommerrain, Fellbach – Nürnberger Straße und Sommerrain–Nürnberger Straße. „Der Service, der auf das individuelle Kundenbedürfnis ausgerichtet ist, führt zu flexiblen Reiseketten für die Fahrgäste“, verspricht der Bahnsprecher. „Zudem werden die Verkehre nachhaltig, weil die Kleinbusse ausschließlich bedarfsgerecht fahren.“ Über die Software von der DB-Tochter ioki würden die Fahrten gesteuert. Erste gute Erfahrungen mit dem Service habe man bereits 2021 während der Sperrung der Stammstrecke gesammelt. Damals allerdings nicht als reiner Schienersatzverkehr, sondern nur als Zusatzangebot.

Die Kleinbusse fahren am Bahnhof in Fellbach zum Halteplatz 4, in Sommerrain zur Haltestelle Linie 54/58 und an der Nürnberger Straße zur Benzstraße. Wer den „On-Demand-Service“ nutzen möchte, ruft zum Ortstarif unter 0711/93383798 an. Weitere Infos zu den Behinderungen gibt es in der App „DB Streckenagent“ oder unter www.s-bahn-stuttgart.de.