Für die Polizei ging es am Wochenende am Rotebühlplatz rund (Symbolbild). Foto: SDMG/Sven Kohls

Bei Zwischenfällen in der Innenstadt müssen auch Polizeibeamte und couragierte Zeugen Blessuren einstecken.

Stuttgart - Mutige Zeugen, die einem Gewaltopfer hilfreich zur Seite springen und selbst etwas abbekommen, ein Opfer, das am Ende hinter Gittern landet, Beamte, die den richtigen Riecher haben und anschließend alle Hände voll zu tun bekommen – rund um den Rotebühlplatz in der City geht es rund.

Ein verdächtiger Geruch

So auch am frühen Sonntagmorgen, als eine Streife der Bundespolizei um 1.25 Uhr vom S-Bahn-Halt Stadtmitte durch die Rotebühlpassage in die Sophienstraße ging und dort bei drei entgegenkommenden jungen Männern die Nasen rümpften. Sie verströmten starken Marihuanageruch. Als die Beamten zur Kontrolle schritten, versuchten zwei der 18 und 19 Jahre alten Männer zu flüchten. Bei ihrer Festnahme leisteten sie Widerstand und mussten auf den Boden gerungen und gefesselt werden. Zwei Beamte erlitten bei der Rangelei leichte Verletzungen. Bei der Durchsuchung der Verdächtigen, die aus dem Zollernalbkreis angereist waren, fanden die Polizisten Drogen und verbotene Waffen.

Das Gewaltopfer landet hinter Gittern

Tags zuvor, am Samstag gegen 5.40 Uhr, hatte es in der nahen Rotebühlpassage eine spektakuläre Auseinandersetzung gegeben. Drei Männer gingen auf einen 21-Jährigen los und versetzten ihm mehrere Fausthiebe. Drei Passanten, zwei Männer im Alter von 29 und 31 Jahren sowie eine 26-jährige Frau, beobachteten den Angriff und griffen couragiert ein. Allerdings bekamen sie dabei ebenfalls Schläge ab und erlitten leichte Verletzungen. Als die Polizei anrückte, rannten die Angreifer Richtung City Plaza davon.

Wer sind die Angreifer?

Der Verletzte war doppelt gestraft: Die Polizisten stellten fest, dass gegen ihn ein Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Konstanz vorlag. „Er hatte eine Geldstrafe wegen Beleidigung nicht bezahlt“, sagt Polizeisprecherin Ilona Bonn. Weil er dazu auch am Samstag nicht in der Lage war, musste er ersatzweise die Tage in Haft verbringen. Nach seiner medizinischen Versorgung im Krankenhaus schickte ein Haftrichter ihn hinter Gitter.

Hinweise auf das Prügel-Trio werden über Telefon 07 11 / 89 90 - 31 00 erbeten. Einer hat blondes Haar und trug eine braune Jacke mit weiß-roten Streifen an den Ärmeln. Der zweite hatte dunkle, mittellange und lockige Haare. Zu dem Dritten ist lediglich bekannt, dass er hell bekleidet gewesen sein soll.