Mit Blaulicht an den Tatort – eine Bluttat in Möhringen ist nun geklärt (Symbolfoto) Foto: pattilabelle - stock.adobe.com/Blaulicht.jpg

Knapp eine Woche nach einem blutigen Streit in Möhringen hat ein Spezialeinsatzkommando der Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen.

Stuttgart - Was da genau abgelaufen ist und warum – dazu schweigt auch das Opfer. Dabei hat ein 28-Jähriger eine Messerattacke in seiner Wohnung in Möhringen nur dank ärztlicher Kunst mit einer Notoperation überlebt. Die Tat ist für die Kripo, die knapp eine Woche lang ermittelte, weitgehend geklärt: Am Freitag landete ein 20-jähriger Tatverdächtiger vor dem Haftrichter. Der junge Mann ist bereits als gewalttätig bekannt. Deshalb waren für seine Festnahme am Donnerstag Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) angefordert worden.

Das Opfer lag vor dem Haus

Sollten sich die Möhringer über einen größeren Polizeieinsatz am vergangenen Samstagmorgen gewundert haben – er galt einem blutigen Streit in einer Wohnung an der Leinenweberstraße. Ein 54-jähriger Bewohner einer Art Groß-WG im Haus hatte gegen 8.10 Uhr Polizei und Rettungskräfte alarmiert. Zuvor hatte er seinen 28-jährigen Mitbewohner vor dem Haus gefunden, der mit blutenden Verletzungen auf dem Gehweg lag. Notarzt und Rettungsdienst kümmerten sich um den Mann. „Er hatte Stichverletzungen im Oberkörper erlitten“, sagt Polizeisprecherin Ilona Bonn.

Die Spur führt zum letzten Besucher

Von dem Täter fehlte zunächst jede Spur. Die Polizei machte zu dem Vorfall zunächst keine Angaben, um mögliche Ermittlungsansätze nicht zu gefährden. Die Kripo hatte hierzu eine Ermittlungsgruppe gebildet. Die Beamten erfuhren, dass das Opfer über Nacht einen Bekannten zu Besuch hatte. Mit diesem Besucher musste es am Morgen die blutige Auseinandersetzung gegeben haben. Die Spur führte zu einem 20-Jährigen, „der bereits einschlägig mit Gewaltdelikten in Erscheinung getreten ist“, so Polizeisprecherin Bonn. Nachdem sich der Tatverdacht erhärtet hatte, wurde der Beschuldigte am Donnerstagnachmittag in Esslingen aufgespürt und dort in der Wohnung seiner Freundin von SEK-Beamten festgenommen. Weil Täter und Opfer schweigen, liegen die Hintergründe noch im Dunkeln. Die Tatwaffe konnte bisher nicht sichergestellt werden.

Immer wieder Verletzte bei Messerattacken

Messer sind in den letzten Tagen gehäuft eingesetzt worden. Ebenfalls am vergangene Samstag wurde ein 21-Jähriger unter der König-Karls-Brücke in Bad Cannstatt verletzt. Im Dezember gab es bei Messerattacken in der Altstadt und im Stadtbezirk Vaihingen insgesamt sechs Verletzte.