Die steigende Wassertemperatur hat erneut zu einer Blaualgenplage in Stuttgarter Seen geführt. Was Spaziergänger und Hundebesitzer nun beachten sollten.
Zum Baden sind die drei Stuttgarter Seen ohnehin nicht freigegeben, doch jetzt warnt das Tiefbauamt der Stadt eindringlich vor jeglichem Wasserkontakt am Feuersee in Stuttgart-West, am Probstsee in Möhringen und am Rondellsee in Rohr. Es habe sich in den Gewässern eine besonders hohe Konzentration giftiger Blaualgen gebildet, erkennbar an den schlierigen und flockigen Gebilden an der Wasseroberfläche. Auch Hundebesitzer sollten ihre Tiere daher nicht in die Nähe des Wassers lassen.
Warum sind Blaualgen so gefährlich?
Zwar heißt es im Volksmund „Blaualgen“ – tatsächlich handelt es sich aber um Cyanobakterien, die Fotosynthese betreiben und das Wasser häufig grünlich blau färben. Diese Einzeller produzieren Gifte, die beim Menschen unter Umständen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Hautausschläge auslösen können. Besonders bei empfindlichen oder geschwächten Menschen ist hier Vorsicht geboten. Auch Kinder sollte man von den schlierigen Teppichen fernhalten. Für Tiere, die von dem mit Blaualgen-Giftstoffen angereichertem Wasser getrunken haben, kann dies sogar lebensgefährlich werden.
Was wird gegen die Blaualgenblüte unternommen?
Cyanobakterien kommen in Gewässern immer vor, ihre Konzentration kann jedoch bei erhöhten Wassertemperaturen und entsprechenden Witterungsbedingungen plötzlich stark ansteigen. Wie lange eine Warnung vor einer besonders hohen Dichte an Blaualgen bestehen bleibt, hängt davon ab, wie schnell sich der See regeneriert. In manchen Fällen sinkt die Konzentration bereits innerhalb weniger Tage wieder auf ein unbedenkliches Niveau – manchmal dauert es Monate.
Was bedeutet die Blaualgenplage für das Rohrer Seefest?
Das Rohrer Seefest ist mittlerweile über die Stadtgrenzen Stuttgarts hinaus bekannt – und wird auch in diesem Jahr am 28. und 29. Juni wie gewohnt stattfinden, heißt es seitens des Vereinsrings Stuttgart-Rohr 1947. Daran werde auch die Blaualgenplage nichts ändern. Das Umsonst-und-Draußen-Festival wird seit nahezu einem halben Jahrhundert regelmäßig im Rohrer Park vom selbst verwalteten Jugendclub Rohr organisiert. Dieser werde auch für entsprechende Warnhinweise und Absperrungen sorgen, sagt Daniel Wittinger, Vorsitzender des Vereinsrings Stuttgart-Rohr. „Wir werden hierzu auch noch Rücksprache mit der Stadtverwaltung halten.“