Lauterbach sieht ein Ende der Sommerwelle (Archivbild). Foto: IMAGO/Political-Moments

Gesundheitsminister Karl Lauterbach spricht von einen Rückgang der Coronazahlen in Deutschland. Er äußerte sich zu den aktuellen Zahlen und darüber, wie oft Impfungen künftig notwendig sein werden.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht die Corona-Sommerwelle in Deutschland gebrochen - aber keinen Grund zur Entwarnung in der Pandemie. „Die Sommerwelle fängt jetzt langsam an zurückzugehen“, sagte der SPD-Politiker am Freitag in Berlin. Es gebe einen „robusten Rückgang der Fallzahlen“. Auch die Sterblichkeit gehe zurück. „Das gibt erst einmal Grund zur Freude. Das ist trotzdem kein Grund für eine Entwarnung.“ Es sei zu erwarten, dass die Fallzahlen im Herbst wieder stark stiegen.

Man müsse außerdem bedenken, dass der Anteil der nicht registrierten Corona-Erkrankungen gestiegen sei, sagte Lauterbach in der Bundespressekonferenz. „Die Dunkelziffer steigt.“ Das zeigten Daten des Robert Koch-Instituts. Die Expertinnen und Experten hatte in seinem am Donnerstag vorgelegten Wochenbericht geschrieben, „dass der aktuelle Wellengipfel überschritten zu sein scheint“.

Die Inzidenzwerte seien „im Vergleich zur Vorwoche in allen Bundesländern und allen Altersgruppen“ zurückgegangen. „Übereinstimmend zeigen diese Daten, dass auch bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten scheint.“ Der Infektionsdruck sei aber nach wie vor hoch, von schweren Verläufen sei vor allem die Altersgruppe der Über-80-Jährigen betroffen.

So steht es um die Impfstoffe

Laut Lauterbach gibt es „sehr gute Nachrichten“ bei den Impfstoffen. Es sei davon auszugehen, dass angepasste Impfstoffe bereits am 2. beziehungsweise 28. September ausgeliefert werden könnten. „Die Bundesregierung hat beide Impfstoffe in auskömmlicher Welle besorgt. Wir werden daher relativ früh auch beliefert werden.“ Die Impfkampagne könne dann zeitnah stattfinden.

Der Bundesgesundheitsminister wies Kritik an der zusammen mit Justizminister Marco Buschmann (FDP) erarbeiteten Neufassung des Infektionsschutzgesetzes zurück. Ab dem 1. Oktober könnten die Länder danach unabhängig von Inzidenzen in Innenräumen eine Maskenpflicht einführen. Sie müssten dies aber nicht, erläuterte Lauterbach. Aber: „Ich glaube, dass die Länder das alle machen werden, weil wir zum 1.10. wieder höhere Fallzahlen haben werden.“

Wie oft ist eine Impfung notwendig?

Es sei auch nicht so, dass eine Impfung künftig nur noch drei Monate gelten werde, und dass man sich alle drei Monate impfen lassen müsse, betonte Lauterbach. Diese Frist für Ausnahmen von der Maskenpflicht in Innenräumen sei gewählt worden, weil Impfungen in diesem Zeitraum nach bestehender Auffassung gegen Ansteckung schützen. Gegen schwere Infektionsverläufe schützten sie viel länger. Sich alle drei Monate impfen zu lassen, wäre auch „medizinisch völlig unsinnig“.