Gesundheitsminister Jens Spahn: Corona hat seine Agenda durcheinander gewirbelt. Foto: dpa/Tobias Schwarz

Ein breit aufgestelltes „Bündnis für gute Pflege“ macht Druck auf Gesundheitsminister Jens Spahn. Der CDU-Politiker soll endlich eine umfassende Pflegereform auf den Weg bringen. Viel bringen wird es wohl nicht, befürchtet Matthias Schiermeyer.

Stuttgart - Gesundheitsminister Jens Spahn ist im Corona-Stress – da kann er sich kaum noch um ein Finanzierungskonzept für die Pflegeversicherungkümmern. Doch je länger die Politik nichts tut, desto größer werden die Probleme. Seit 2017 sind die Pflegekosten in den Heimen um mehr als 30 Prozent gestiegen. Um diesem Trend Einhalt zu gebieten, hat das „Bündnis für gute Pflege“ jetzt einige sinnvolle Vorschläge gemacht. Richtig ist: Abgesehen von besseren Arbeitsbedingungen braucht es vor allem mehr Solidarität im Finanzierungssystem. Die Kostenzuwächse können nicht nur bei den Pflegebedürftigen abgeladen werden; für viele ist es der Weg in die Armut.