Chefarzt Holger Rieske leitet jetzt in Leonberg die Klinik für Unfallchirurgie. Foto: Klinikverbund Südwest

Von Mainz, Wiesbaden und Baden-Baden nach Leonberg: Holger Rieske folgt in der Klinik für Orthopädie auf den langjährigen Chefarzt Michael Sarkar.

Die Chefarzt-Riege im Leonberger Krankenhaus bekommt ein neues Gesicht: Zum 1. April übernimmt Holger Rieske die Leitung der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie. Der 52-Jährige folgt auf Michael Sarkar, der nach neun Jahren in Leonberg in den Ruhestand geht.

Der Aufsichtsrat hatte bereits im Dezember die Grundsatzentscheidung zur Wiederbesetzung der offenen Stelle getroffen. Dies ist ein nicht unbedeutendes Votum, hatte es doch vor Sarkars Dienstantritt 2014 nicht unbedingt so ausgesehen, als ob das Leonberger Klinikum dauerhaft eine chefarztgeführte Unfallchirurgie behält. Damals war die Diskussion um eine Umstrukturierung des Klinikverbunds Südwest in vollem Gange. Dem Krankenhaus in Leonberg war ein Schattendasein zugedacht.

Geplante Klinikreform verunsichert

Die Verpflichtung des erfolgreichen Privatdozenten Michael Sarkar war der Auftakt für eine Stabilisierung des Krankenhaus-Standortes. Ihm sollten weitere renommierte Mediziner folgen. Auch jetzt ist die Neubesetzung des Chefpostens in der unfallchirurgischen und orthopädischen Klinik ein wichtiges Zeichen der Kontinuität – gerade in Zeiten, in denen es große Unsicherheit wegen der geplanten Klinikreform des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) gibt.

Das Votum für den künftigen Chefarzt ist jetzt im Aufsichtsrat einstimmig ausgefallen. „Dr. Rieske hat sich im Auswahlverfahren gegen 14 Mitbewerber durchgesetzt“, sagt Landrat Roland Bernhard. „Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, einen so hochkarätigen Mediziner für den Standort Leonberg zu gewinnen“, freut Bernhard, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikverbundes Südwest ist.

„Die lückenlose chefärztliche Nachbesetzung im Bereich der Unfallchirurgie ist für die Raumschaft von großer Bedeutung – unabhängig von den Krankenhaus-Reformplänen des Bundes“, erklärt Bernhard. „Bei bis zu 27 000 Notfallkontakten jährlich in der zentralen Notaufnahme ist eine unfallchirurgische Versorgung integraler Bestandteil der Notfallversorgung am Krankenhaus Leonberg.“ Dem scheidenden Chefarzt Michael Sarkar attestiert der Landrat. dass dieser „eine bestens aufgestellte Klinik an seinen Nachfolger übergibt“.

Seit 2009 arbeitet Rieske als Oberarzt im Klinikum Mittelbaden in Baden-Baden. Nach seinem Medizinstudium in Marburg und Würzburg führten die beruflichen Stationen den gebürtigen Rheinländer unter anderem an die Uniklinik Mainz und die Horst-Schmidt-Kliniken in Wiesbaden.

Engagiert im Traumazentrum

Seit 2010 ist er Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Darüber hinaus besitzt Dr. Rieske die Zusatzbezeichnungen Notfallmedizin, Sportmedizin und manuelle Medizin sowie Chirotherapie und deckt somit das gesamte Spektrum für die Sicherung einer spezialisierten regionalen Versorgung ab“, erläutert Alexander Schmidtke, der Geschäftsführer des Klinikverbundes Südwest.

Leonberg ist seit vielen Jahren als lokales Traumazentrum zertifiziert und etabliert. Rieske werde die enge Vernetzung der Leonberger Unfallchirurgie innerhalb des Traumanetzwerkes Stuttgart weiter stärken. Als Durchgangsarzt garantiere er weiterhin die Zulassung Leonbergs durch die Berufsgenossenschaften zur Behandlung von Berufs- und Schulunfällen. Rieske gehört der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und weiteren Fachverbänden an. „Holger Rieske wird zur Schärfung des Profils in Leonberg maßgeblich beitragen“, sagt Schmidtke.