Martin Schröder-Berlin in seinem Atelier. Foto: Sichtlich Mensch/Andreas Reiner

Der Künstler Martin Schröder-Berlin wollte kein Pflegefall werden. Er entschied sich für einen assistierten Suizid. Wenige Tage vor seinem Tod hat ihn unsere Autorin in seinem Atelier besucht.

Es ist ziemlich kalt an diesem Morgen Anfang April. Martin Schröder-Berlin ist nicht sehr warm angezogen, als er in die Stadt zum Mittagessen mit einer Freundin aufbricht. Er trägt ein blau-kariertes Hemd, eine dunkelblaue Freizeithose aus Sweatshirtstoff, seine Füße stecken in Socken und Latschen. Den Pullover hat er nur über die Schulter gelegt. Darauf angesprochen, dass es doch jetzt echt blöd wäre, wenn er sich in den letzten Tagen seines Lebens noch mal so richtig erkälten würde, sagt er ganz pragmatisch, sodass es zugleich grotesk lustig klingt: „Aber der Schnupfen wäre ja dann auch weg.“ Mit seinem nahenden Ende. Offenbar geht mit dem Gedanken an seinen bevorstehenden Tod für ihn auch ein Gefühl großer Erleichterung einher.