Billige Kleidung basiert oft aus Ausbeutung. Dem will die EU nun mit dem neuen Lieferkettengesetz nun gegensteuern. Foto: dpa/K M Asad

Das neue Lieferkettengesetz der EU ist ein kleiner Schritt in Richtung einer menschenwürdigeren Weltwirtschaft, kommentiert unser Brüssel-Korrespondent Knut Krohn.

Brüssel - Eine Jeans für fünf Euro oder T-Shirts für einen Euro. Das sind für jeden Kunden verlockende Angebote, dahinter verbirgt sich aber in den meisten Fällen schlicht Sklavenarbeit. Zu viele Konsumenten verschließen vor dieser Tatsache die Augen und die Firmen verdienen sehr gut damit. Aus diesem Grund macht die Europäische Union mit ihrem Lieferkettengesetz den richtigen Schritt. Denn Europa trägt als zweitgrößter Wirtschaftsraum der Welt eine große Verantwortung dafür, dass in den ärmsten Regionen der Erde sehr viele Menschen ausgebeutet werden.

Wohlfeile Klagen aus der Wirtschaft

Die Klagen vieler Wirtschaftsverbände sind wohlfeil, da die meisten Unternehmen von dem neuen Gesetz überhaupt nicht betroffen sind. Die neuen Maßnahmen sind für die deutsche Industrie ein großer Gewinn. In Zukunft werden in der ganzen Europäischen Union gemeinsame Standards gelten und damit sind die Wettbewerbsbedingungen für alle anglichen. Natürlich wird das neue Gesetz die oft unwürdigen Arbeitsbedingungen nicht vollständig beenden. Es kann aber helfen, die schlimmsten Auswüchse zu beseitigen, unter denen vor allem Frauen und Kinder zu leiden haben.