Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist enttäuscht über das Scheitern der Impfpflicht im Bundestag (Archivbild). Foto: AFP/TOBIAS SCHWARZ

Ohne allgemeine Impfpflicht erwartet Gesundheitsminister Karl Lauterbach einen wesentlich schwereren nächsten Herbst in der Corona-Pandemie. Doch ganz will er die Impfpflicht nicht aufgeben.

 - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schreibt eine Corona-Impfpflicht nach dem Scheitern eines Vorstoßes im Bundestag noch nicht komplett ab. Das Abstimmungsergebnis sei eine Enttäuschung und mache den Kampf gegen die Corona-Pandemie spätestens im Herbst sehr viel schwerer, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag. „Um unnötige Opfer im Herbst zu vermeiden, sollte der Versuch nicht aufgegeben werden, bis dahin trotzdem eine Impfpflicht zu erreichen. Man darf nie aufgeben, wenn es um das Leben anderer Menschen geht. So denke ich als Arzt, so denke ich als Politiker.“

Ein von Lauterbach unterstützter Vorschlag zweier Abgeordnetengruppen für eine Impfpflicht zunächst für alle ab 60 Jahren war im Bundestag gescheitert. Der Minister schrieb dazu zunächst auch bei Twitter: Es helfen keine politischen Schuldzuweisungen. Wir machen weiter.“

Der FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann sagte im Sender Phoenix, man habe um einen Kompromiss gerungen. Es sei darum gegangen, nicht mit leeren Händen dazustehen. Es handle sich um einen demokratischen Prozess. Der Gesprächsfaden dürfe nun nicht abreißen. Zumindest eine Beratungspflicht müsse durchgesetzt werden. Ullmann hatte für den Kompromiss zu einer Pflicht ab 60 Jahren geworben.

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