Am Verkehrsknoten Friedrichswahl fand die Demo statt. Foto: Lichtgut - Ferdinando Iannone/Ferdinando Iannone

Die Zufahrtsrampe der B10/B27 an der Friedrichswahl soll abgerissen werden und einem Tunnel weichen. Mit einer Fahrraddemo unterstützen zahlreiche Verbände und Initiativen die Forderung der Bezirksbeiräte nach einer Planungswerkstatt.

Stuttgart - Mit einer kurzen Kundgebung und einer Fahrraddemo haben zahlreiche Verbände und Initiativen am Samstag eine bessere Planung für Fußgänger und Radfahrer am Verkehrsknoten Friedrichswahl gefordert. Mit Blick auf die Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Technik des Gemeinderats am Dienstag wurde die dann zur Abstimmung stehende Planung zur Umgestaltung des Verkehrsknotens abgelehnt und die Einrichtung einer Planungswerkstatt unter Einbeziehung der Bürger verlangt.

Wie berichtet, soll die Zufahrtsrampe der B10/B27 an der Friedrichswahl abgerissen und nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung stadtauswärts durch einen kurzen Tunnel ersetzt werden. Stadteinwärts soll der Verkehr oberirdisch über eine neue Kreuzung fließen. Die Bezirksbeiräte von Zuffenhausen und Feuerbach hatten diese Beschlussvorlage jüngst mehrheitlich abgelehnt und stattdessen einen längeren Tunnel in beide Fahrtrichtungen, die erwähnte Planungswerkstatt und eine bessere Berücksichtigung des Fuß- und Radverkehrs gefordert.

Autoverkehr kreuzt Radweg

Tobias Willerding vom Kreisverband Stuttgart des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) kritisierte, bei der Demo am Kelterplatz in Zuffenhausen am Samstag unter anderem die Rechtsabbiegespuren für den Autoverkehr in der Planungsvorlage, die die Radwege kreuzen würden. „Das finden wir maximal unsicher und gefährlich”, sagte Willerding. „Das darf so nicht gebaut werden.”

Thomas Baur vom BUND-Kreisverband Stuttgart wurde noch deutlicher: „Das ist stadtplanerisch eine reine Katastrophe. Jetzt muss man noch einmal zurück auf Los.” Er kritisierte die seiner Meinung nach ausschließlich für den Autoverkehr optimale Planung und sagte: „Mindestens 100 Millionen Euro sollen ausgegeben werden, um die Lücke für den europäischen Lkw-Verkehr durch Stuttgart zu schließen.”

Er bemängelte auch, dass die Planungen keinerlei Begleitmaßnahmen für Zuffenhausen enthielten. So könnte beispielsweise die Schwieberdinger Straße unterbrochen oder die Ludwigsburger Straße zurückgebaut werden. Er unterstützte die Forderung nach einer Planungswerkstatt, „denn nur so kann in einem transparenten Prozess eine gute Lösung gefunden werden”.