Die Kanzlerin nutzt die Generaldebatte für einen eindringlichen Appell zu erneuter Corona-Vorsicht. Die neu verschärften Maßnahmen erklärt sie – im Nachhinein.
Berlin - Der Ablauf der vergangenen Tage ist typisch für Angela Merkels Regierungsstil. Erst dringt aus internen Sitzungen die Information, dass die Kanzlerin sorgenvoll auf die gestiegene Zahl von Corona-Neuinfektionen schaut. Ihre Modellrechnung, wonach ohne Gegenmaßnahmen zu Weihnachten mit täglich 19 200 Ansteckungen zu rechnen sei, macht die Runde. Am Dienstag legt das Kanzleramt den Ministerpräsidenten eine Beschlussvorlage mit weitreichenden Vorschlägen zur Pandemiebekämpfung vor, der die Länderregierungschefs etwas überraschend am Nachmittag auch weitgehend zustimmen. In der Pressekonferenz danach werden die drängendsten Fragen beantwortet – und am Mittwochmorgen, als alles beschlossen ist, erklärt Angela Merkel, warum sie tut, was sie tut.
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