Grünkohl ist wenigen Jahren groß in Mode – zurecht. Das Wintergemüse ist ein gesundes Superfood aus der Region.
Rotenberg - Während in Norddeutschland jedes Kleinkind die krausen, grünen Blätter kennt, betrachten am Stand von Ellen Munder einige WangenerInnen die Brokkoli-ähnlichen Röschen mit Verwunderung. Dabei hat Grünkohl längst seinen Siegeszug nicht nur in ganz Deutschland, sondern fast weltweit angetreten. Gerade in Amerika, England und Australien gilt „Kale“ oder „Curly Kale“, wie das Kreuzblütengewächs dort heißt, als „Superfood.“ Schließlich werden dem typischen Wintergemüse besonders gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Zwar können VerbraucherInnen mittlerweile bereits im Sommer die grünen Röschen kaufen. „Die eigentliche Saison beginnt jedoch erst, wenn es richtig kalt geworden ist“, sagt Ellen Munder aus Rotenberg. Erstens mundet der Krauskohl besonders gut, wenn man ihn mit deftigen Fleisch, Kasseler, gut gewürzten Würsten oder als Eintopf an Winterabenden verspeist und zweitens entfalten die Blätter ihr Aroma erst, wenn sie ein paar kalte Nächte überstanden haben. Dann verliert der Grünkohl nämlich seine bitteren Stoffe. Die in den Blättern vorhandene Stärke wird in Traubenzucker umgewandelt und das Wintergemüse entfaltet seinen herb-süßlichen Geschmack, den seine Liebhaber schätzen. Doch Vorsicht: Wer hofft, dass er den Effekt auch erreicht, wenn er früh geernteten Grünkohl in der Kühltruhe einfriert, wird eines Besseren belehrt. Zur Bildung von Traubenzucker muss die Pflanze noch leben.
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