Jäger Karl-Martin Haag packt das Rehkitz mit einem Büschel Grashalme vorsichtig in eine Kiste, damit die Ricke ihren Nachwuchs wieder annimmt – sobald der Landwirt seine Wiese gemäht hat. Foto: / Andreas Reiner

Im Mai und Juni bekommen Ricken ihren Nachwuchs gerne in hohen Wiesen. Um sie vor den Mähwerken der Traktoren zu retten, arbeiten Jäger, Landwirte und Ehrenamtliche zusammen. Wir haben sie vor Sonnenaufgang begleitet.

Da liegt es im hohen Gras, schmiegt den Kopf eng an seinen Körper mit den weißen Pünktchen auf dem braunen Fell, es macht sich klein, ist in der Wiese kaum sichtbar – ein Rehkitz fast wie aus dem Disney-Klassiker „Bambi“. Es fiept schrill und hoch, als Sarah Schweizer es mit Handschuhen und einem Büschel aus langen Grashalmen behutsam vom Boden hebt – und in eine luftdurchlässige und mit dem Grün ausgelegte Kiste setzt. Begeistert ist weder das Rehkitz noch seine Mutter, die das Geschehen aus der Entfernung am Waldrand beobachtet. Beide wissen nicht, was die Jägerin vorhat.