Die Sonne strahlt, die Temperaturen steigen, es wird brütend heiß. So stellt man sich den idealen Sommer vor. Da fragt man sich: Wie gefährlich kann Sonnenbaden werden?
Sonnenschein en masse, um die 30 Grad: Endlich ist der Sommer da – und mit ihm Hitze, Hitzeschlag und Sonnenstich. Doch woran erkennt man sie? Was kann man tun? Und wie beugt man ihnen vor?
Sonnenstich
Ein Sonnenstich tritt ein, wenn die Hirnhäute gereizt werden, das Hirngewebe anschwillt und die Hirnhäute sich entzünden. Dazu kommt es, wenn der Kopf zu lange ohne Kopfbedeckung der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist. Vor allem Menschen mit wenig Haaren wie Säuglinge, Kinder und Menschen mit lichtem Haar oder Glatze sind gefährdet.
Akutes Anzeichen eines Sonnenstichs ist ein hochroter, heißer Kopf. Der Körper dagegen weist relativ normale Temperatur auf. Andere typische Anzeichen treten teilweise erst Stunden später auf: Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Ohrensausen, ein steifer Nacken sowie Benommenheit bis hin zu Bewusstlosigkeit und Krämpfen.
Das beste Gegenmittel bei einem Sonnenstich ist, sich sofort in kühler und schattiger Umgebung hinzulegen. Kopf und Nacken sollten in erhöhter Position liegen. Man sollte mit feuchten, kühlen Tüchern bedeckt werden – und vor allem viel Wasser trinken (nicht zu kalt).
Man kann auch Eiswürfel oder „Cool packs“ verwenden. Diese dürfen diese allerdings niemals direkt auf die Haut gelegt werden, weil sonst Erfrierungen drohen. Deshalb immer ein Stück Stoff dazwischen legen.
Sollte der Betroffene nicht mehr ansprechbar sein, sich erbrechen oder das Bewusstsein verlieren, muss umgehend ein Notarzt gerufen werden.
Wie lange dauert ein Sonnenstich?
Meist klingen die Beschwerden innerhalb von Stunden bis maximal zwei Tagen ab. Dabei erholen sich Erwachsene oft schneller als Kinder.
Werden die Sonnenstich-Symptome rechtzeitig behandelt, lässt sich der Verlauf der Hitzeschädigung oft abmildern und verkürzen.
Hitzschlag
Ein Hitzschlag entsteht bei Schwüle und extremer Hitze – zum Beispiel im Auto oder wenn jemand isolierende Kleidung trägt, in der er nicht schwitzen kann.
Einen Hitzschlag erkennt man an der erhöhten Gesamtkörpertemperatur. Diese kann auf 40 Grad und mehr steigen, auch lebensbedrohliche Hitzestaus sind möglich. Der Puls ist erhöht, es kann zu Herzrasen kommen. Die Haut ist heiß und trocken, weil die Schweißproduktion versagt. Typische Anzeichen eines Hitzeschlags sind: Müdigkeit und Erschöpfung, Krämpfe und Erbrechen sowie Schwindelgefühl, Verwirrtheit oder auch Halluzinationen bis hin zu Schocksymptomen und zur Bewusstlosigkeit.
Die Ursache des Hitzestaus muss umgehend abgestellt werden. Das heißt: raus aus dem Auto oder aus isolierenden Kleidungsstücken. Der Betroffene muss sofort in den Schatten gebracht werden, wobei der Oberkörper und insbesondere die Beine hochgelagert werden. Ist die Person bei Bewusstsein, muss sie trinken.
Gekühlt wird mit feuchten Umschlägen zunächst weit vom Herzen entfernt - etwa an Händen und Füßen. Dann arbeitet man sich langsam voran. Direkt am Rumpf wird nicht gekühlt. Auf keinen Fall darf der Betroffenen in kaltes Wasser getaucht werden, da dies zu einem Kreislaufversagen führen könnte.
Zeigt jemand Anzeichen eines Hitzschlags, sollten Umstehende den Rettungsdienst informieren. Bei verlorenem Bewusstsein muss er in wegen möglichen Erbrechens in die stabile Seitenlage gebracht werden. Umgehend muss ein Notarzt gerufen werden.
Wie lange dauert ein Hitzschlag?
Meist klingen die Beschwerden innerhalb von Stunden bis maximal zwei Tagen ab. Dabei erholen sich Erwachsene oft schneller als Kinder.
Sonnenbrand
Mit dem schönen Wetter steigt auch die Sonnenbrandgefahr. Sonnenbrand entsteht, wenn Hautzellen durch UV-Licht geschädigt und zerstört werden. Die Strahlung verursacht zuerst keine Schmerzen. Diese kommen erst Stunden später und werden ausgelöst durch eine Entzündungsreaktion.
UV-Strahlung kann Schäden am Auge wie Bindehautentzündungen und Sonnenbrand auf der Haut verursachen. Langfristig trägt sie zur vorzeitigen Alterung der Haut bei. UV-Strahlung ist aber auch das Hauptrisiko für Hautkrebs. Jedes Jahr erkranken in Deutschland weit mehr als 200 000 Menschen neu an Hautkrebs – Tendenz steigend.
Die Mittagsstunden sollten besser im Haus oder zumindest im Schatten verbracht werden. Bei direkter Sonneneinstrahlung ist eine Kopfbedeckung zu empfehlen.
Experten raten zudem zu Sonnenbrillen mit seitlichem Schutz, also gewölbten Gläsern oder breiten Bügeln, die die Zeichen „UV 400“, „100 Prozent UV-Schutz“ oder „CE“ tragen.
Außerdem sollte auf eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor geachtet werden, die 30 Minuten vor dem Sonnenbaden aufgetragen wird. Es sollte schon mindestens Lichtschutzfaktor 15 sein, für Kinder und empfindliche Menschen empfiehlt sich der Faktor 50+.
Immer ein guter Tipp im Sommer und nach einem Sonnenbrand ganz besonders: viel trinken. Das ist wichtig, um den durch die erhöhte Hauttemperatur und den Wasserverlust gestörten Mineral- und Wasserhaushalt wiederherzustellen.
Am sichersten ist die Vorbeugung. Wer sich dennoch einen Sonnenbrand holt, dem helfen feuchtkalte Umschläge mit Essigwasser, Kamillentee sowie Quark- und Joghurtkompressen.
Gegen die Entzündung helfen Hydrocortison-Cremes, die es freiverkäuflich in der Apotheke gibt. Bei schweren Sonnenbränden sind solche Präparate aber zu schwach.
Bei schweren Sonnenbränden mit Blasen, Fieber und großflächig verbrannter Haut sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Hier finden Sie Erläuterungen zum ICD-Diagnoseschlüssel „T67 Schäden durch Hitze und Sonnenlicht“.