Yehuda Pushkin, Michael Kashi und Isabel Fezer (von links) Foto: Lg/Achim Zweygarth

Bei einer Gedenkstunde am Killesberg in Stuttgart wird anlässlich des 80. Jahrestags an die erste Deportation von Juden erinnert.

Stuttgart - Am 1. Dezember 1941 verließ der erste Deportationszug mit Juden aus Württemberg und Hohenzollern den Nordbahnhof. Die Fahrt endete in Riga, und es war eine Fahrt in den Tod. Elf weitere Transporte folgten, der letzte im Februar 1945. Nur 180 von den verschleppten 2500 Juden kehrten zurück. Der Opfer gedenken Stadt, Israelitische Religionsgemeinschaft (IRGW) und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) stets am Jahrestag mit großer Bürgerbeteiligung am Gedenkstein im Höhenpark Killesberg und an der Gedenkstätte im Nordbahnhof.

Das Verbrechen dürfe nicht vergessen werden

Dass zur 80. Wiederkehr des Tages die Gedenkstunde am Mittwoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden musste, ist Corona geschuldet. „Wir müssen uns jedes Jahr aufs Neue erinnern, dieses Verbrechen darf nicht vergessen werden“, betonte Isabel Fezer, Bürgermeisterin und GCJZ-Sprecherin. Das Ausmaß der NS-Gewalt machte IRGW-Vorstand Michael Kashi am Schicksal des IRGW-Mitbegründers Herschel Engelhardt deutlich. „Wir haben Chanukka, kein Fest zum Trauern, sagte Rabbiner Yehuda Pushkin. „Aber wir müssen trauern.“