Baby-Boom in Baden-Württemberg: Die Geburtenrate hat 2019 einen Spitzenwert erreicht. Foto: dpa/Arno Burgi

Baby-Boom in Baden-Württemberg: Die Geburtenrate im Südwesten hat 2019 einen Spitzenwert erreicht. Die Ursache für den positiven Trend sind ebenfalls bekannt.

Stuttgart - Die Geburtenrate im Südwesten hat 2019 einen Spitzenwert erreicht. Es wurden rund 109.000 Kinder lebend geboren, eine seit 1998 unerreichte Zahl. Damit lag die durchschnittliche Kinderzahl je Frau bei 1,57, und war damit der dritthöchste Wert seit 1974, teilte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg am Freitag mit. Allerdings werde auch mit dieser relativ hohen Geburtenrate nicht das für die Bestandserhaltung der Bevölkerung erforderliches Niveau erreicht. Hierzu wäre eine Geburtenrate von 2,1 Kindern je Frau notwendig.

Als eine Ursache für den positiven Trend gilt den Angaben zufolge die relativ hohe Zuwanderung der vergangenen Jahre. Hinzu komme, dass nun die Kinder der sogenannten Babyboomer aus geburtenstarken Jahrgängen Anfang der 1960er-Jahre selbst Familien gründen. Des Weiteren spielten die verbesserte Kinderbetreuung im Land sowie die guten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine Rolle.

Spitzenreiter ist der Landkreis Biberach

Innerhalb des Landes sind aber Unterschiede zu beobachten: Spitzenreiter war der Landkreis Biberach mit einer Geburtenrate von 1,81 Kindern je Frau, gefolgt vom Stadtkreis Pforzheim (1,78). Am Ende der Skala rangieren die Stadtkreise Heidelberg (1,17), Karlsruhe (1,26) und Freiburg im Breisgau (1,28).

Die Gründe für die regionalen Unterschiede in der Geburtenhäufigkeit sind laut Statistischen Landesamt vielfältig. Auffällig sei weiterhin ein traditionelles, wenn auch nicht mehr flächendeckendes „Land-Stadt-Gefälle“. Das heißt, dass in den meisten ländlich geprägten Gebieten die Kinderzahl je Frau über der der Städte liegt. „In Hochschulstandorten wie etwa Heidelberg sei die Geburtenrate besonders niedrig, weil dort viele jüngere Frauen leben, bei denen Studium und Berufseinstieg im Vordergrund steht“, heißt es in der Mitteilung. Tendenziell gelte, dass mit steigendem Bildungsniveau der Frauen die Zahl der geborenen Kinder abnimmt.

Einen Einfluss auf die Höhe der Geburtenrate dürfte auch der regional unterschiedliche Anteil der ausländischen Frauen haben. Ausländische Frauen brachten im Jahr 2019 in Baden-Württemberg im Schnitt 1,95 Kinder zur Welt, bei Frauen mit einer deutschen Staatsangehörigkeit waren es dagegen lediglich 1,48.