Wenn der Fahrstuhl ausfällt, ist die Betroffenheit im Hochhaus groß. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Von Freitag bis Dienstag sind beide Fahrstühle in einem Hochhaus in Stuttgart-Zuffenhausen ausgefallen – einer wird aktuell saniert. Zwei schwer lungenkranke Bewohner fühlten sich alleine gelassen. Sie wohnen im zwölften Stock.

Die Bewohner eines Hochhauses am Rotweg in Zuffenhausen haben anstrengende Tage hinter sich. Beide Aufzüge funktionierten von Freitag bis Dienstag nicht. Vor allem für kranke und alte Menschen sowie für Familien mit kleinen Kindern dürfte das ein Problem gewesen sein. „Wir können keine Treppen steigen“, berichtet zum Beispiel ein Bewohner, der mit seinem Bruder im zwölften Stock des Hochhauses lebt – beide leiden an der Lungenkrankheit COPD, zudem seien sie beide Asthmatiker. Sie hätten ihre gesundheitliche Belastung der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) mitgeteilt und am Freitag, als der zweite Aufzug ausfiel, entsprechend angerufen. Niemand habe geholfen. „Mein Bruder und ich mussten die Treppen hoch und hatten dabei drei Asthmaanfälle“, schreibt der Bewohner per E-Mail.

Im Hochhaus Rotweg 43 mit seinen 13 Stockwerken und 56 Wohnungen gibt es laut SWSG zwei Aufzüge. Diese würden aktuell nacheinander saniert. Die Arbeiten am ersten Aufzug seien abgeschlossen, der zweite Aufzug werde gegenwärtig saniert. Am vergangenen Freitag ist der SWSG zufolge der bereits sanierte Aufzug ausgefallen: Lichtgitter und Türsteuerung waren gestört.

Im Mai habe man die Mieterinnen und Mieter über die Sanierung schriftlich informiert, so eine SWSG-Sprecherin. „Personen mit Einschränkungen“ habe man angeboten, „Hilfe zu organisieren, sollten sie im Falle eines Defekts des zweiten Aufzugs während der Sanierung das Gebäude verlassen wollen.“ Während des Ausfalls hätten sich vier Mieterinnen und Mieter bei ihnen gemeldet – davon drei, um den Defekt zu melden. Ein Mieter habe um Hilfe gebeten, um ins Erdgeschoss zu gelangen. „Selbstverständlich haben wir diese Unterstützung umgehend organisiert und umgesetzt“, so die Sprecherin.