Das vegane Restaurant „Vegalena“ im Stuttgarter Westen schließt nach zweieinhalb Jahren. Inhaber Necati Aydin zu den Hintergründen – und wie es in der Location weitergeht.
Erst war von einer „Sommerpause“ die Rede, nun herrscht traurige Gewissheit: Nach zweieinhalb Jahren im Stuttgarter Westen muss das vegane Restaurants „Vegalena“ schließen. Inhaber Necati Aydin wirft schweren Herzens das Handtuch. Erst Ende 2022 hatte er das Lokal in den frisch renovierten Räumlichkeiten eröffnet und sich damit den persönlichen Traum vom veganen Restaurant erfüllt. Warum ist jetzt Schluss?
„Aus finanziellen Gründen haben wir uns dazu entschlossen, das Restaurant nicht weiterzuführen“, erklärt der Inhaber, der das Burgerrestaurant „Bo’s Burger & Bar“ wenige Meter weiter betreibt, auf Anfrage. „Das Geschäft war einfach nicht mehr profitabel.“ Die Umsätze seien in den Wintermonaten stark gewesen, im Sommer jedoch schwach. Als Grund dafür vermutet Aydin unter anderem die nicht vorhandene Außenterrasse am Lokal an der Ecke Schwab-/Augustenstraße. „Die starken Monate haben nicht ausgereicht, um die schwachen Sommermonate wieder auszugleichen“, sagt er.
Hinzu sei die allgemein schwierige wirtschaftliche Situation in der Gastronomie gekommen. „Seit Anfang des Jahres geht es uns allen nicht so gut. Man merkt einfach, dass die Konsumfreude nicht mehr so groß ist und die Gäste zurückhaltender sind – unabhängig, ob es ein veganes Restaurant ist oder nicht.“ Auch aufgrund hoher Personalkosten zog der Gastronom am Ende die Reisleine.
Hohe Personalkosten, schwierige wirtschaftliche Lage
Doch wie geht es nun für Aydins vegane Vision weiter? „Aktuell erst einmal gar nicht“, erklärt der Gastronom. „Ich möchte mich jetzt auf das Geschäft bei Bo’s Burger konzentrieren. Rein wirtschaftlich betrachtet, habe ich da mehr Möglichkeiten.
Ganz begraben möchte der überzeugte Veganer Speisen ohne tierische Produkte dennoch nicht. Auch bei Bo’s Burger soll es künftig vegane Burger geben. Von einem komplett veganen Angebot verabschiedet der Gastronom sich aber erst einmal.
Erst Sommerpause, dann die Schließung
Bereits seit Juli blieb das Lokal in der Augustenstraße geschlossen, ein Zettel im Eingangsbereich wies auf eine „Sommerpause“ hin. „Wir haben da schon überlegt, wie es weitergehen soll. Nachdem ich in der Pause dann wirklich Zeit hatte, mir Gedanken zu machen, habe ich die Entscheidung getroffen“, erzählt Aydin. Das Personal des Vegalena wurde zum Teil nebenan bei Bo’s Burger übernommen, zum Teil hat das Team bereits anderweitig neue Jobs gefunden, so Aydin.
Keine Fortsetzung für Veganes im Westen?
Dass es mit dem veganen Konzept nun zu Ende geht, fällt dem Gastronomen alles andere als leicht, das merkt man im Gespräch. Gerne hätte Aydin das Vegalena in seiner aktuellen Form in vertrauensvolle Hände gegeben. Auf der Online-Plattform Ebay hatte der Gastronom eine Zeit lang per Annonce nach potenziellen Nachmietern mit einem Händchen für vegane Kulinarik gesucht – erfolglos.
„Aktuell gibt es aber vier andere Interessenten für die Räumlichkeiten“, so der Gastronom. Sollten diese den Zuschlag erhalten, kommen künftig voraussichtlich allerdings wieder tierische Produkte auf den Teller. Viel verraten kann Aydin noch nicht, nur so viel: Nach aktuellem Stand könnte bald indisches Fine Dining Einzug in das Lokal in der Augustenstraße halten.