Tourismusminister Guido Wolf und Paulaner-Chefin Birgit Grupp: Nach acht Wochen Pause wird nun wieder Bier gezapft. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Gäste standen bereits in den Startlöchern als Tourismusminister Guido Wolf die Wiedereröffnung der Gastronomie in Stuttgart feierte: Für Punkt 10 Uhr hatten die ersten Stammgäste reserviert, um die Lockerungen mit einem zünftigen Weißwurstfrühstück zu feiern.

Stuttgart - Die Herren marschierten pünktlich vor – und auch gleich an die Tische. Birgit Grupp strahlte über eine derart erfreuliche Verbundenheit, musste dann aber doch kurz die Spielregeln erklären: Bitte erst mit Abstand und Maske anstehen, sich eintragen und an den Platz bringen lassen. „Das ist natürlich alles ein bisschen kompliziert“, sagt die Chefin vom Paulaner, aber daran werde man sich gewöhnen. „Ich freue mich jetzt einfach riesig, dass es wieder losgeht!“

Direkt in ihrem Biergarten am Postplatz gab zuvor Tourismusminister Guido Wolf den Startschuss für die Wiedereröffnung. „Ein befreiender Tag, ein Schritt zurück in die Normalität“, sagte der CDU-Minister über die Lockerungen. Er sei auch überzeugt, dass die neuen Maßnahmen greifen würden – die Abstände der Tische, die Maskenpflicht für Bedienungen und so weiter. „Die Infektionszahlen zeigen, dass die Menschen wissen, damit umzugehen.“

Optimistisch, dass die Gäste sich an die Regeln halten

Für Birgit Grupp bringt der nächste Schritt einfach nur Erleichterung. „Unsere Mitarbeiter sind auch froh, aus der Kurzarbeit rauszukommen“, sagt die Paulaner-Chefin, es sei aber auch wichtig, dass man den Leuten mal wieder den Spaß am Leben lasse. „Deshalb liest man bei uns auch nirgends das Wort Corona.“ Dass sich die Menschen an die neuen Regeln halten, daran glaubt sie fest: „Wir haben so liebe Gäste, die halten sich daran.“ Wenn nicht, würden sie auch deutlich darauf hingewiesen. „Ich habe keine Lust, dass mein Laden gleich wieder zugemacht wird.“

Im Rahmen der offiziellen Eröffnung verwies auch Guido Wolf auf die Pflicht zur Vorsicht. 20 000 Plakate hat sein Ministerium drucken lassen mit dem Slogan: „Endlich wieder gemeinsam schmecken – Gib acht, damit das so bleibt.“ Nebenbei verkündete er noch einmal, dass es bei Plakaten und Worten nicht bleiben dürfe. Zur Öffnung gehöre auch ein weiteres Hilfspaket für die Gastronomie mit 3000 Euro für jedes Lokal und 2000 Euro für jeden festangestellten Mitarbeiter, die das Land finanziere. „Wir hatten gute Jahre“, sagt Wolf, „und für die Gastronomen war das jetzt eine harte Durststrecke.“