In Filderstadt hat die Verwaltung 75 sogenannte Robidogs aufstellen lassen – so wie hier an der Hohen Straße in Bonlanden. Foto: Caroline Holowiecki

In Filderstadt stehen 75 Hundekot-Stationen, dennoch landen viele volle Beutel in der Pampa. Nun hat man sich etwas gegen die Schlamperei von Umweltsündern überlegt.

Filderstadt - Wo gehobelt wird, fallen Späne. Und wo Hunde Gassi geführt werden, da fällt in der Regel auch etwas an. Die Stadtverwaltung Filderstadt tut einiges, um unliebsamen Häufchen entgegenzuwirken. Vor etwa 20 Jahren wurden in Absprache mit dem Hundesportverein 35 sogenannte Robidog-Stationen im Stadtgebiet aufgestellt, grüne Mülleimer mit integrierten Beutelspendern, mittlerweile sind es 75, erklärt der Tiefbauamtsleiter Norbert Branz.

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Die Stationen würden ein- bis zweimal pro Woche von städtischen Mitarbeitern angefahren, geleert und bei Bedarf gereinigt. Um die 45 000 Euro koste das alles pro Jahr. Norbert Branz spricht von einem „Riesenaufwand“. Deswegen winke die Verwaltung seit ein paar Jahren auch ab, wenn Bürger zusätzliche Stationen forderten.

Ständig Ärger mit Hundehaltern

Trotz des hohen personellen und finanziellen Aufwands hat die Verwaltung ständig Ärger mit Hundehaltern, die den Kot ihres Tieres aufsammeln – dann aber den vollen Beutel in die Pampa schmeißen. Überall in der Stadt gibt es diese Sauereien. „Ganz schlimm ist es, wenn die Leute die Beutel ganz provokant an Äste hängen“, sagt Norbert Branz. Groß sind die Probleme demnach etwa in Bernhausen Richtung Stausee oder im Grünen vom Gewerbegebiet Augenloch in Richtung B 27.

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Schlimm war es zuletzt zudem in Bonlanden im Bereich Stützenäcker; die Verwaltung habe sich genötigt gesehen, auf Facebook zu mehr Sauberkeit anzuhalten und auf die Mülleimer an den Robidog-Stationen zu verweisen. „Sie finden diese an der Hohe Straße Ecke Mesnerwiesenstraße, Hohe Straße Ecke Hornbergstraße oder an der Hohe Straße Ecke Reinäckerstraße“, schrieb die Verwaltung im sozialen Netzwerk. Aus dem Bereich Stützenäcker habe es zuletzt besonders viele Beschwerden gegeben, sagt Norbert Branz. Landwirte hätten sich gemeldet, aber auch Spaziergänger.

Tun kann man gegen die Umweltsünder wenig. Norbert Branz betont, dass zwar Ordnungsgelder fällig werden, wenn man die Gegend mit den Kotsäckchen verschmutzt, „aber Sie müssten die Leute auf frischer Tat schnappen, oder es müssten sich Zeugen melden“, sagt der Leiter des Tiefbauamts. Nun hat sich die Verwaltung etwas anderes überlegt. Aktuell sind die Tüten, die man aus den Spendern zieht, schwarz. Bei der nächsten Bestellung möchte die Verwaltung auf rote Beutel umstellen. „Vielleicht ist dann die Hemmschwelle höher“, sagt Norbert Branz.