Gartenexperte Michael Eppinger. Foto: Gaby Weiß

Einen fruchtbaren Boden im eigenen Garten könne man in vier einfachen Schritten erreichen, ist Gartenexperte Michael Eppinger überzeugt.

Esslingen - Mitte März sollte man mit der Bearbeitung des Bodens beginnen, empfiehlt Michael Eppinger. Wenn es allerdings noch allzu nass und matschig ist, rät der Initiator der Aktion „Offene Gärten“ zu etwas mehr Geduld, bevor man im Garten loslegt. Einen fruchtbaren Boden im eigenen Garten könne man in vier einfachen Schritten erreichen, so Eppinger.

Mulchen: „Alles, was bei der Gartenarbeit abfällt, ausgenommen große Mengen Grasschnitt und Unkräuter, die sich überall vermehren, häcksele ich sofort vor Ort und streue diesen Mulch auf meine Beete“, erklärt der erfahrene Hobby-Gärtner. So muss er das Schnittgut, das in seinem großen Garten im Stadtteil Rüdern anfällt, nicht aufwendig zur Sammelstelle fahren, und sein Garten profitiert davon: „Diese Mulchschicht deckt den Boden ab, verhindert Feuchtigkeitsverluste und ernährt das Bodenleben.“ Auch das Herbstlaub wird fein gehäckselt und ausgebracht: „Es zersetzt sich und wird über den Winter komplett vom Boden aufgenommen, ein wunderbarer Kreislauf.“

Boden lockern statt umgraben. Während manche Gärtner regelmäßiges tiefes Umgraben befürworten, setzt Eppinger auf ein behutsames Lockern des Bodens: „Im Gemüsegarten steche ich die Grabgabel hinein, trete kräftig darauf und rüttle ein wenig hin und her, das reicht, außer wenn man einen sehr schweren Boden hat.“ Wer auf das Umgraben und Wenden verzichte, „schont das Bodenleben und erhält die biologischen Kreisläufe funktionsfähig.“

Selbst kompostieren: Familie Eppinger kompostiert Küchenabfälle mit gehäckselten Gartenabfällen und erhält so fruchtbaren Kompost. Michael Eppinger siebt den Kompost und streut ihn auf seine Beete: „Das muss nicht einmal eingearbeitet werden, das holt sich der Boden selbst.“

Verzicht auf Chemie: Statt auf Kunstdünger setzt er auf seinen selbst entwickelten organisch-mineralischen Bio-Dünger mit Silikaten, Urgesteinsmehl und Mikronährstoffen, um den Boden zu nähren und zu stärken. „Auf mineralischen Stickstoff sollte man verzichten. An dem fressen sich die Pflanzen voll und schießen in die Höhe, werden aber schwach und anfällig. Wenn man den Boden organisch ernährt wie die Natur, entsteht ein wunderbarer Humus, auf dem die Pflanzen gedeihen.“