Das U-Boot ragt auf dem Bild erst ein wenig aus dem Wasser. Foto: dpa/Elena Fernandez

Ermittler haben vor der spanischen Küste bei Galicien ein gesunkenes Drogen-U-Boot entdeckt und an Land gehoben. Mit dem Boot wurde wahrscheinlich Kokain von Kolumbien nach Spanien transportiert.

In Spanien hat die Polizei ein mutmaßliches Drogen-U-Boot entdeckt, welches vor der Küste im Nordwesten des Landes gesunken war. Die Ermittler hoben es an Land.

Wie in einem Video der Guardia Civil zu sehen war, tauchte der mit Luft vollgepumpte Rumpf am Dienstag aus dem Meer vor der Hafenstadt Vilagarcía de Arousa in Galicien auf. Die Behörden gingen davon aus, dass das mindestens 15 Meter lange Boot Kokain aus Kolumbien nach Spanien transportiert hat, wie die Zeitung „El País“ berichtete.

Einmal-U-Boote

Die Ladung sei aber wohl schon vor dem Untergang an Land geschafft worden, worauf zwei im Februar an einem Strand entdeckte Schnellboote hinwiesen. Gewissheit werde es aber erst geben, wenn das Boot an Land gebracht worden sei.

Schon 2019 war ein ähnliches, gut 20 Meter langes Tauchschiff vor der Küste Galiciens abgefangen worden. Damals waren zwei Mitglieder der Besatzung aus Ecuador festgenommen worden. An Bord befanden sich drei Tonnen Kokain. Solche Boote, die dicht unter der Wasseroberfläche unterwegs sind, werden seit Jahren meist in Werften versteckt im Dschungel Kolumbiens gebaut. Die Boote können je nach Größe mehrere Tonnen Kokain im Wert von mehreren hundert Millionen Euro über den Atlantik transportieren. Sie werden in der Regel nur einmal eingesetzt und sind nur schwer zu orten.

Galicien ist einer der großen Umschlagplätze für Kokain in Europa. Verschiedene Clans der Autonomen Gemeinschaft beliefern nach Erkenntnissen der Behörden schon seit Jahrzehnten von der traditionell armen Region aus ganz Europa mit Drogen aus Südamerika. Die Chefs der Clans werden von der Bevölkerung oft als Helden verehrt, die für Arbeit und bessere Lebensbedingungen sorgen.