Mario Draghi und Angela Merkel begrüßen sich am ersten Tag des G20-Gipfels. Foto: AFP/ALBERTO PIZZOLI

Die Mitglieder der G20-Gruppe haben sich auf ambitioniertere Klimaziele verständigt. Die stärksten Wirtschaftsnationen der Welt sollen sich auf ein 1,5-Grad-Ziel geeinigt haben.

Rom - Die großen Wirtschaftsmächte (G20) haben sich zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens bekannt. Im Abschlusskommuniqué des G20-Gipfels in Rom heißt es am Sonntag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur, dass die G20-Staaten weiter den Zielen von 2015 verpflichtet seien, die Erderwärmung „deutlich unter zwei Grad zu halten und Bemühungen zu verfolgen, sie auf 1,5 Grad zu begrenzen“. Unklar blieb hingegen, welche konkreten Maßnahmen die G20-Gruppe ergreifen will, um diese Ziele auch zu erfüllen.

Ein jüngster Entwurf des Kommuniqués, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, hatte ursprünglich angestrebte Zielvorgaben und konkrete Zusagen deutlich verwässert. Es gab darin nicht einmal eine Einigung auf „sofortiges Handeln“, wie es in einem früheren Text noch geheißen hatte. Bei der Kohlendioxidneutralität gab es auch keine Fortschritte. War ursprünglich 2050 als Zieldatum angestrebt worden, war in dem Entwurf allgemeiner von „Mitte des Jahrhunderts“ die Rede.

Für 80 Prozent der globalen Treibhausgase verantwortlich

Aktivisten hatten eigentlich auf ein „starkes Signal“ der G20 für die Weltklimakonferenz gehofft, die am Sonntag in Glasgow begann. Der Gruppe der Wirtschaftsmächte kommt eine wichtige Rolle zu, weil sie für rund 80 Prozent der globalen Treibhausgase verantwortlich ist.

Klimaexperte Jan Kowalzig von Oxfam zeigte sich von der Erklärung der G20 wenig beeindruckt. Sie sei „kein Fortschritt gegenüber Paris“. Eine Umsetzung des 1,5 Grad-Zieles erfordere auch eine „sofortige Nachbesserung der gerade erst überarbeiteten, aber insgesamt immer noch viel zu schwachen Klimaziele der Länder unter dem Abkommen“.