Kylian Mbappé spielt in Paris – und bezieht damit sein Gehalt aus Katar. Foto: dpa/Francisco Seco

Lionel Messi, Neymar, Kylian Mbappé – die Superstars von Paris Saint-Germain sind bei der WM vor allem sehr zur Freude des umstrittenen Gastgebers noch im Wettbewerb. Schließlich fließt das Geld des französischen Topclubs aus dem reichen Wüstenstaat.

Insgesamt 832 Spieler und 32 Teams sind Mitte November zur WM nach Katar geflogen. Von den 32 Mannschaften sind noch acht übrig. Das Viertelfinale steht an. An diesem Freitag treffen Vizeweltmeister Kroatien auf Brasilien (16 Uhr) und Argentinien auf die Niederlande (20 Uhr/ARD). Am Samstag geht es weiter: Dann fordert das Überraschungsteam aus Marokko die zuletzt so starken Portugiesen heraus. Außerdem duellieren sich der Titelverteidiger Frankreich und England.

Offiziell sind dies die Spiele 57, 58, 59 und 60 des Turniers in der Wüste. Die WM-Endrunde befindet sich auf der Zielgeraden. Und die Fußball-Weltmeisterschaft reduziert sich immer mehr auf drei Spieler: Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé. Zumindest vor Ort in Katar ist das so. Ob auf Plakaten, Videoleinwänden in der Stadt oder in der omnipräsenten TV-Werbung der katarischen BeIn-Mediengruppe, deren Sender die Begegnungen der WM im Gastgeberland und in einigen anderen Ländern des arabischen Raums übertragen: Überall sind die Gesichter dieser Ausnahmekönner zu sehen. Die Weltstars beherrschen nicht nur auf dem Fußballplatz und in den Stadien das Geschehen, sondern auch drum herum.

Die Fans sind stolz

Argentinien, Brasilien und Frankreich, sie alle mischen noch mit nach fast drei Wochen WM am Persischen Golf. Und damit auch Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé. Sehr zur Freude der vielen, vielen Fußballfans, die vor allem aus Südamerika zu Abertausenden nach Katar gekommen sind und dort die Plätze, die U-Bahnen und die Arenen fluten. Sehr zur Freude aber auch des umstrittenen Gastgebers Katar, dessen eigenes, überfordert wirkendes Team sich bereits frühzeitig aus dem Wettbewerb verabschiedet hat. Sang- und klanglos mit null Punkten nach der Vorrunde. Doch die Katarer haben vorgesorgt: Immerhin verdienen besagte Herren Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé, auf die sich verstärkt die Blicke richten, ihre Brötchen beim französischen Spitzenclub Paris Saint-Germain. Dieser Verein wiederum gehört seit Jahren einem milliardenschweren katarischen Staatsfonds. Neymar ist ohnehin eines der Gesichter dieser WM und somit auch des Gastgebers. Schließlich wirbt mit der Qatar National Bank (QNB) eines der größten Geldhäuser im Nahen und Mittleren Osten mit dem Konterfei des exaltierten Superkickers aus Brasilien – und sonnt sich in dessen Erfolg.

Der Offensivstar wechselte vor fünf Jahren – die Dollarmillionen aus dem Wüstenstaat haben es locker möglich gemacht – für die abenteuerliche Ablösesumme in Höhe von umgerechnet 220 Millionen Euro vom FC Barcelona in die Hauptstadt Frankreichs. Argentiniens lebende Legende Lionel Messi folgte im Sommer 2021 dem Ruf von PSG, wenn auch nicht ganz aus freien Stücken und voller Überzeugung. Er kam ablösefrei, nach 21 Jahren beim FC Barcelona, für den er seit seiner Jugend gekickt hatte. Die hoch verschuldeten Katalanen konnten sich auf Dauer das Gehalt Messis nicht mehr leisten. Paris Saint-Germain schon.

Seit fünf Jahren dabei

Kylian Mbappé wiederum gehört seit fünf Jahren zum Pariser Edel-Ensemble. Ausgebildet in der Fußballschule des französischen Fußballverbands FFF in Clairefontaine und beim AS Monaco, entschied sich der damals 18-Jährige zu einem Wechsel zum Hauptstadtclub. Dort reifte er schnell zum Weltstar und zur Marke. 2018 in Russland wurde der schnelle Angreifer mit Frankreich Weltmeister. Damals war das Supertalent erst 19 Jahre alt.

Der französische Meister Paris Saint-Germain ist neben Messi, Neymar und Mbappé noch mit drei weiteren Spielern im Viertelfinale vertreten – und damit mit der Hälfte seiner Mannschaft. Abwehrspieler Marquinhos kämpft für den Einzug Brasiliens ins Halbfinale, Außenbahnspieler Achraf Hakimi will es mit Marokko wissen, Mittelfeldspieler Vitinha mit der Nationalelf Portugals.

Wer steht im Finale?

Wenn also am 18. Dezember im imposanten Lusail Stadion das 64. und letzte Spiel dieser Weltmeisterschaft angepfiffen wird, dürfte auch der eine oder andere PSG-Vertreter auf dem Platz stehen. Und mit diesen dann auch der Gastgeber Katar.