Der SGV Freiberg präsentiert sich auch beim 1:0 gegen den Bahlinger SC weiter als stabiles Gefüge unter den Top-Teams der Regionalliga Südwest.
Die Vorstellung, dass die Zahl 13 Unglück bringt, ist in vielen verschiedenen Kulturen weit verbreitet. Viele Menschen sprechen der Zahl aber auch eine positive Wirkung zu und betrachten sie als ihre persönliche Glückszahl. Für die Spieler des Fußball-Regionalligisten SGV Freiberg steht die Zahl jedenfalls sinnbildlich für eine gewaltige Serie, denn die Mannschaft von Coach Kushtrim Lushtaku ist in der Regionalliga Südwest nach dem 1:0 (0:0) gegen den Bahlinger SC seit 13 Spielen ungeschlagen und hat zehn davon gewonnen.
Das größte Kompliment kam dabei vom Gästetrainer: „So wie die Mannschaft spielt, sieht man schon, warum sie 13 Spiele ungeschlagen ist“, sagte Bahlingens Coach Dennis Bührer. Der Lohn für den SGV Freiberg: Auf Rang vier liegen die Freiberger nur drei Zähler hinter Tabellenführer TSG Hoffenheim II und machen weiter einen sehr stabilen Eindruck unter den Top-Teams.
Viel Lob auch vom Gästetrainer Dennis Bührer
Ein Tor reichte gegen die Südbadener, um den fabelhaften Lauf am Leben zu erhalten. Mann des Tages war Leon Petö: Der vielseitige Mittelfeldspieler war vom Ligarivalen FC Homburg gekommen. Und wenn man seine bisherigen vier Auftritte im blauen Dress bewertet, dann dürfte sich die Mannschaft von Ex-Trainer Roland Seitz durch den Abgang geschwächt haben. Die große Stärke von Petö ist, dass er wechselweise auf der linken oder rechten Außenbahn auftaucht. Gegen Bahlingen hat er mit dem Kollegen Domenico Alberico ein herausragendes Wechselspiel hingelegt. „Der Trainer gibt uns die Freiheit, das intuitiv zu tun und fordert es auch ein. Für die Gegner ist es nicht leicht, sich darauf einzustellen“, sagt Petö.
Schon im ersten Durchgang entfaltete Freiberg mit drei klaren Chancen mehr Torgefahr, der Tabellendreizehnte konzentrierte sich auf die Defensive. Der Freiberger Führung stand zweimal das Aluminium im Weg: In der 15. Minute klatschte Hilal El-Helwes Kopfball an den Querbalken, und kurz vor der Pause traf Niklas Tarnat nach einer Ablage von Gal Grobelnik nur den Pfosten. „Gefühlt hatten wir in der ersten Halbzeit 80 Prozent Ballbesitz“, sagte Coach Kushtrim Lushtaku.
Der SGV weiß gar nicht mehr, wie sich eine Niederlage anfühlt
Nach dem Seitenwechsel suchte Freiberg weiterhin geduldig die Lücke im Abwehrbollwerk von Bahlingen und hatte in der 51. Minute erstmals den Torschrei auf den Lippen. Doch der Treffer von El-Helwe wurde wegen einer zuvor begangenen Abseitsposition nicht anerkannt. In der 59. Minute war es dann so weit: Bahlingens Keeper Benedikt Graw wehrte einen Schuss von Alberico ab, Petö nutzte die Gelegenheit und schob den Ball ins leere Tor. Dem Treffer ging eine umstrittene Aktion voraus – Alberico hatte seinen Gegenspieler davor unsanft nach hinten gezogen. Die Kaiserstühler protestierten. Der Treffer aber zählte. „Schade, dass so eine Situation das Spiel entscheidet. Aber natürlich war der Sieg verdient“, sagte Dennis Bührer, der die Partie wegen einer Gelbsperre von der Tribüne aus verfolgte. In seinem Team vergab Rico Wöhrle (65.) die beste Chance zum Ausgleich. Und so wissen die Freiberger inzwischen gar nicht mehr, wie sich eine Niederlage anfühlt.
SGV Freiberg: Gelt – Osee, Pisot, Stellwagen, Weik - Alberico (73. Berisha), Kehl-Gomez, Petö (73. Qenaj), Tarnat (63. Maroudis), El-Helwe (82, Koca), Grobelnik