Mikael Sefer (2. von rechts) und Grün-Weiss Sommerrain, hier eine Szene aus dem Spiel gegen den ASV Botnang, hatten Grund zum Jubeln. Foto: frog/Holger Strehlow

Mühlhausens Marcel Fidler mit Viererpack. Der VfB Obertürkheim dreht das Spiel in Unterzahl. TSV Münster kassiert fünfte Niederlage hintereinander. Spitzenreiter TSV Uhlbach gewinnt aufgrund einer guten Teamleistung.

Bad Cannstatt - Es ist geschafft, die Fußballer von Grün-Weiss Sommerrain konnten am vergangenen Spieltag den ersten Heimsieg einfahren. Indes weiterhin bitter verläuft die Runde für den TSV Münster – es setzte die fünfte Niederlage in Serie.

Bad CannstattBittere Realität: Abstiegskampf

PSV Stuttgart – SKG Botnang 2:3

Auch am 7. Spieltag gelang den „Polizisten“ nicht der erhoffte Durchbruch und so musste man sich den Botnangern mit 2:3 geschlagen geben. Dabei begann das Spiel eigentlich zu Gunsten des PSV. Simon Yanar konnte in der 18. Minute den PSV in Führung bringen. Kurze Zeigerumdrehungen später war es der SKG-Stürmer Moritz Amrhein, der nach wiederholten Unstimmigkeiten der PSV-Hintermannschaft nur noch einschieben musste. Vom Gegentor unbeeindruckt konnten sich die „Polizisten“ allerdings weiterhin Chancen herausspielen und in der 29. Minute brachte Sturmtank Patrick Weigl seine Mannschaft erneut in Führung. Der PSV verpasste es in der Folgezeit – trotz guter Möglichkeiten – das 3:1 zu erzielen. Dies sollte sich in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit noch rächen, als ein PSV-Akteur einen harmlosen Freistoß unglücklich ins eigene Tor lenkte. Mit diesem mentalen Tiefschlag zur Halbzeit gewannen die Botnanger schlussendlich auch das Spiel, nachdem sie im zweiten Abschnitt einen von vielen Kontern erfolgreich ausspielen konnten. Torschütze zum Siegtreffer für die Gäste in der 73. Minute war Julius Brecht. Der PSV hingegen verlor seine Ordnung und schaffte es nicht mehr, zu aussichtsreichen Chancen zu gelangen und muss sich nun damit abfinden, dass der Abstiegskampf allmählich die bittere Realität ist.

Fünf Tore in den ersten 19 Minuten

Spvgg Feuerbach II – Obertürkheim 4:5

Nach dem unnötig liegen gelassenen Dreier in der Vorwoche wollten die Obertürkheimer gegen den noch punktlosen Tabellenletzten aus Feuerbach unbedingt Wiedergutmachung betreiben. Alles andere als gut starteten sie dann ins Spiel und gerieten schnell mit 0:2 durch Frieß (2.) und Maurer (5.) in Rückstand. Als Teclemichael (8.) schnell den Anschlusstreffer zum 1:2 markierte, hatten die Feuerbacher im Gegenzug die Antwort parat und verwandelten einen Foulelfmeter zum 3:1 (11.). Es entwickelte sich ein wildes Spiel auf dem nicht leicht zu bespielenden Rasenplatz. Einen harmlosen Schuss von Ganioglu (19.) aus 20 Metern ließ der Heimtorwart durch die Hände gleiten und der Ball trudelte zum 2:3-Anschlusstreffer über die Linie. In Folge war es wieder Ganioglu, der in der 30. Minute einen Freistoß schnell ausführte und damit die komplette Feuerbacher Mannschaft überraschte. Mit dem 3:3 ging es dann in die Pause. Kurz nach der Pause wieder ein Blitzstart der Feuerbacher, die nach einem Eckball an den zweiten Pfosten zur erneuten 4:3-Führung durch Vester (47.) einköpften. Das Spiel ging nun hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. Kurz nach seiner Einwechslung erwies der Obertürkheimer Kallenberger seiner Mannschaft einen Bärendienst und holte sich in der 75. Minute nach einem Disput mit seinem Gegenspieler die Rote Karte ab. In Unterzahl drückten die Obertürkheimer weiter auf den Ausgleich, waren somit aber auch anfällig für die langen Bälle der Heimelf, die ein ums andere mal gefährlich wurden für die VfB-Abwehr. In der 78. Minute spitzelte Baumgärtner eine missratene Ecke zum eingewechselten Biscotti, der aus der Drehung sehenswert zum 4:4 traf. Wiederum Biscotti bediente in der 84. Minute Teclemichael, der den Ball mit Hilfe des Innenpfostens zur erstmaligen VfB-Führung und gleichzeitigem Siegtreffer zum 5:4 abschloss.

SSV verschießt Elfmeter

SSV Zuffenhausen – TSV Uhlbach 0:2

Ab der ersten Minute entwickelte sich ein hoch spannendes Spiel. Bereits nach dem ersten Eckball traf Uhlbachs Kevin Thöne aus acht Metern den Pfosten. Im direkten Gegenzug musste Goalie Mike Groothoff im Eins-gegen-Eins retten. Zuffenhausen war am Anfang besser und aggressiver, Uhlbach schoss jedoch die Führung. Ein Eckball auf den ersten Pfosten ging zur Verwunderung aller durch die Abwehrreihe und Florian Pachner drückte den Ball nach acht Minuten über die Linie. Uhlbach bekam nun Sicherheit in einem schnellen, teils hektischen Spiel. Beide Teams hatten gute Chancen, trafen jedoch nicht ins Tor. Die beste Chance in der 25. Minute vergab Lucca Ziegler alleine vor dem Torwart – er zog knapp vorbei. Der SSV stürmte wild nach vorne, der TSV konterte gefährlich. Wieder der gute Ziegler über rechts, Pass in den Rückraum auf Levin Hafenrichter, der per Vollspann das Gebälk traf. Im Gegenzug die nächste Großchance für den SSV. Einen Kopfball aus fünf Metern hielt Groothoff überragend. Die zweite Hälfte begann etwas ruhiger, der TSV verwaltete und verteidigte gut. Aus dem Nichts das 2:0 für Uhlbach. Der SSV bekam den Ball am eigenen Sechzehner nicht weg, dieser landete vor den Füßen Lucca Zieglers (55.), der aus 18 Metern den Ball volley ins rechte Eck schoss. Zuffenhausen setzte alles auf eine Karte und spielte weiter nach vorne, scheiterte aber an sich selbst und der konsequenten Abwehrreihe des TSV Uhlbach. Gute Chancen wurde vergeben oder die Latte war im Weg. In der 78. Minute bekam der SSV einen gerechtfertigten Elfmeter zugesprochen – Groothoff war im richtigen Eck, der Schütze setzte den Ball aber an den Pfosten. Ein dreckiger, aber verdienter Arbeitssieg, dank einer sehr geschlossenen Mannschaftsleistung.

Uhlbach II verlor gegen den SSV Zuffenhausen II mit 0:2.

Zur Pause 3:0 vorne

TSV Weilimdorf II – TSV Mühlhausen 2:5

Für den TSV Mühlhausen gab es in diesem Spiel nur ein Ziel: Drei Punkte mit nach Hause an den Eschbachwald zu nehmen. In der 6. Minute lief Marcel Fidler in einen unsauberen Rückpass der Gastgeber und hob den Ball über den Torhüter hinweg zum 1:0 für die Gäste ins Netz. Nur fünf Minuten später ein Eckball für die Gäste – ausgeführt von Fabian Rück – Mesut Acar verlängerte am kurzen Pfosten und Patrick Kessler drückte den Ball über die Linie zum 2:0 für die Gäste. In der 23. Minute ein von Fabian Rück fein gechippter Ball hinter die Abwehr auf den gestarteten Fidler – ein Heber über den herauseilenden Torhüter der Weilimdorfer und es hieß 3:0. Ein gutes Halbzeitergebnis für Mühlhausen, oder? Jedenfalls kamen die Gastgeber besser aus der Kabine oder die Eschbachwald-Truppe war sich zu siegessicher. Glück dann in der 50. Minute, als ein Angreifer der Gastgeber ebenfalls einen unsauberen Rückpass erlaufen konnte, der Ball jedoch am Pfosten landete. In der 53. Minute dann aber der Anschluss zum 1:3 nach einem Eckball auf den langen Pfosten, den ein frei stehender Angreifer unbedrängt einköpfen konnte. In der 59. Minute sorgte Fidler mit seinem dritten Tor für das beruhigende 4:1. Auch das 5:1 war Marcel Fidler mit einem Kopfball nach Flanke von Fabian Rück in der 64. Minute vorbehalten. Den Schlusspunkt setzten die Gastgeber mit einem Schuss aus 17 Metern zum 2:5.

Solide Defensive

GW Sommerrain – FC Stuttgart 2:1

Die Gastgeber starteten gut in die Partie, standen defensiv solide und ließen relativ wenig Chancen zu. Der FC Stuttgart-Cannstatt agierte fast ausschließlich mit langen Bällen, die zu Beginn die Abwehr Sommerrains aber vor keine größeren Probleme stellte. Auf der Gegenseite war der SV Grün-Weiss Sommerrain direkt effektiv und konnte in der 9. Minute bereits in Führung gehen: Marcel Kopilas und Lorenzo Dello Russo kombinierten sich im Mittelfeld durch, der Ball kam nach außen zu Semijel Mulalic. Dieser spielte in die Mitte zum einlaufenden Benjamin Nimigean, der zum 1:0 traf. In der 30. Minute konnten die Gastgeber die Führung weiter ausbauen: Kopilas passte auf Mulalic, der einen Lochpass auf Nimigean spielte. Dieser hatte vor dem herauseilenden Keeper viel Platz, da die Gäste auf eine Abseitsstellung spekulierten, und schob den Ball links unten ins Tor. Anschließend flachte die Partie etwas ab, da beide Mannschaften versuchten, über lange Bälle zum Zug zu kommen, sich daraus aber keine hochwertigen Möglichkeiten herausspielen konnten. Erst in der Schlussphase der zweiten Hälfte wurde es nochmals spannend, als die Gäste durch Berat Öztürk (78.) den Anschlusstreffer erzielen konnten. Sommerrain brachte die knappe Führung aber über die Zeit und konnte damit den ersten Heimsieg dieser Saison einfahren.

Fünfte Niederlage in Folge

TSV Münster – TV Kemnat 3:4

Nach vier Niederlagen in Folge war Münster gegen das gut in die Saison gestartete Team vom TV Kemnat unter Zugzwang. Bereits nach zwei Minuten hatte Knauß per Kopf die Möglichkeit, die Heimelf in Führung zu bringen, der Kopfball landete jedoch zu unplatziert in den Armen des Keepers. Auf der Gegenseite kamen die Gäste zu einem unnötigen, da ohne Bedrängnis und technisch unsauber geklärten Eckball. Eckmann nutzte die Standardsituation optimal aus und versenkte den Ball direkt zum 1:0 (10.). In der 34. Minute wurde es erneut nach einer Ecke brandgefährlich vor Münsters Kasten. Gilazgi köpfte den Eckball Richtung Tor, Wörne drückte die Kugel aus abseitsverdächtiger Position zum 2:0 über die Linie. Doch die Mannschaft von Trainer Schuon ließ die Köpfe nicht hängen. Vor allem Hussein und Kärcher sollten die Partie bis zur Halbzeit prägen. Nach einer Ecke von Wolf versenkte Hussein die Kugel zum 1:2-Anschlusstreffer (39.). Der Stadionsprecher hatte das Tor kaum durchgesagt, da eroberte Hussein an der Eckfahne den Ball, brachte diesen scharf vor das Tor und Kärcher stellte den Gleichstand her (41.). Doch Münsters Powerplay war noch nicht vorbei. Wieder war es Kärcher, der per Kopf einen Doppelpack schnürte und zum 3:2 traf. Noch vor der Pause vergaben die Gäste zwei Großchancen zum Ausgleich. Nach dem Wechsel war es Münsters Ziel, die Führung auszubauen. In der 54. Minute hatte Kärcher dafür eine Möglichkeit, sein Schuss landete jedoch neben dem Tor. Den direkten Gegenzug nutzte Gilazgi zum 3:3-Ausgleich. In der Folge erarbeitete sich Münster zahlreiche Chancen, doch Präzision und Fortune waren wohl mit dem Seitenwechsel verloren gegangen und es kam nichts Zählbares mehr heraus. Kemnat dagegen ging erneut in Führung. Abdoulie erlief sich einen Ball in die Tiefe, umspielte Münsters Torwart Palatinus-Leuchner und traf zum 4:3 (75.). Dieser Treffer bedeutete auch den Endstand.

Münster II gewann seine Partie am grünen Tisch, da TV Kemnat II nicht genügend Spieler zur Verfügung hatte.