Raus aus dem Netz, die Bälle werden wieder gebraucht. Foto: frog/Holger Strehlow

Spvgg Cannstatt legt los wie die Feuerwehr und feiert 7:1-Auftaktsieg. Die junge Truppe der SG Untertürkheim zahlt gegen Croatia Stuttgart Lehrgeld.

Bad Cannstatt - Der erste Spieltag in der Bezirksliga ist absolviert. Die großen Überraschungen blieben aus.

Nach drei Minuten in Führung

Spvgg Cannstatt – Beograd 7:1 Dort, wo die Spvgg in der Vorbereitung aufgehört hat, hat sie am ersten Spieltag weitergemacht: mit dem Toreschießen. „Wir haben unsere Stärken in der Offensive und deshalb geht es stets nach vorne“, sagt Spvgg-Coach Carmine Napolitano. Die Stärke der Spvgg scheint in dieser Saison auch auf der Bank zu sitzen. Denn für die letzten drei Tore waren Hani Ajolbek (68./71.) und Onur Gökce (77.) verantwortlich, die beide eingewechselt wurden. „Ich glaube, wenn wir in dieser Runde frische Spieler bringen, dann bedeutet das kein Qualitätsverlust. Wir sind sehr ausgeglichen besetzt“, so Napolitano. Jedoch relativiert der Coach auch den Auftaktsieg: Bei Beograd hätten wichtige Akteure gefehlt, zudem gelang „uns ein Traumstart“. Denn bereits nach drei Minuten bugsierte Beograd-Akteur Manuel Tewelde beim Versuch, den Ball zu klären, diesen ins eigene Netz zum 1:0 für Cannstatt. Die Cannstatter ruhten sich nicht aus, machten weiter Druck und kamen durch konsequentes Pressing zu Ballgewinnen. So schnappte Pascal Geidies einem Beograd-Spieler den Ball vom Fuß, passte direkt in die Spitze und Rui Pinheiro verwandelte zum 2:0 nach 15 Minuten. Nach dem ähnlichen Muster fiel das 3:0 durch Gianluca Marsiglio (34.). Diesmal war Marco Schulz der „Ball-Dieb“, spielte auf den Flügel zu Behar Hasanaj und dieser bediente Marsiglio, der direkt verwandelte. Das Aufbegehren der Gäste nach der Pause fand in der 54. Minute ein jähes Ende, nachdem Marsiglo Hasanaj anspielte und die Cannstatter Anzeigetafel 4:0 für die Hausherren anzeigte. Die Gäste erzielten in der 79. Minute noch den Ehrentreffer zum 7:1-Endstand. tos

Leistung passt, Resultat nicht

Croatia – SG Untertürkheim 3:1Was das Ergebnis anbelangt, ging der Saisonstart für die SGU daneben. Trainer Theo Frigelis ärgerte sich zwar über das Resultat, aber keinesfalls über die Leistungen seiner Spieler. „Wir waren keineswegs schlechter, aber das abgeklärte Team von Croatia war uns in Sachen Cleverness überlegen. Meine junge Truppe musste Lehrgeld bezahlen, zeigte teilweise Respekt vor den routinierten Croatia-Akteuren.“ Und hatte Schwächen im Abschluss. „Es boten sich uns einige Hochkaräter, die wir leider ungenutzt ließen.“ Anders die Hausherren. Diese waren konsequenter und gingen in der 34. Minute durch David Barisic in Führung, der nach einer Ecke einköpfte. Die Gäste waren nicht geschockt und hatten auch ihre gefährlichen Momente. Es dauerte jedoch bis zur 76. Minute, ehe Marco Miniussi – Fringelis: „der beste Mann auf dem Platz“ – eine Kopfballverlängerung per Brust annahm und aus sieben Metern zum Ausgleich verwandelte. Fringelis hatte nun ein gutes Gefühl und war der Meinung, „mit einem Sieg nach Hause fahren zu können“. Doch die bittere Pille folgte unmittelbar nach dem Ausgleich. Ein von Ivan Juric mit der Picke geschossener Ball nahezu von der Grundlinie aus, flipperte sich irgendwie durch die SGU-Reihe und rollte Richtung Torlinie. SGU-Torhüter Marcel Leo versuchte noch zu klären. „Von meiner Position aus konnte ich nicht erkennen, ob der Ball die Linie überschritten hatte oder nicht.“ Der Schiedsrichter meinte ja und entschied auf Tor. „Ein kurioser und unglücklicher Gegentreffer.“ Danach warf die SGU alles nach vorne, doch der erhoffte Ausgleich gelang nicht mehr. Im Gegenteil. In der Nachspielzeit erzielte Juric noch das 3:1. tos