Türkspor-Torhüter Aziz Sener würde sich sicherlich auch freuen, wenn er seinen Kasten mal wieder 90 Minuten lang sauber halten könnte. Foto: /Holger Strehlow

Der Bezirksligist Türkspor Stuttgart hofft im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten SV Sillenbuch auf eine stabilere Defensive

Bad Cannstatt - 41 Tore in sieben Begegnungen – der erste Spieltag nach der fußballerischen Winterruhe hatte es in sich. Mit 13 Toren war die Partie Croatia gegen Türkspor Stuttgart (5:8) der Gipfel der Torgenüsse. Ob die kuriose Niederlage der Auslöser für eine Rücktrittsflut bei Croatia Stuttgart, das nach langer Zeit mal wieder eine gefahrenlose Runde spielt, war, ist eher fraglich. Denn Trainer Niki Oroz, Co-Trainer Anderson Klayton Lacko Leite und auch der sportlicher Leiter Marko Benakovic haben in dieser Woche allesamt hingeschmissen. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Im Croatia-Umfeld gären derweil die Gerüchte und es ist zum Teil von einer Spaltung des Clubs und der Mannschaft in zwei Lager die Rede. Bleibt also kurzfristig abzuwarten, wer am Sonntag bei Ermis aufläuft.

Die Null muss stehen

Den außergewöhnlichen 8:5-Sieg hat Damir Bosnjak, Spielertrainer von Türkspor Stuttgart, gerne mitgenommen, freilich die fünf Gegentore haben ihm nicht so richtig geschmeckt. „Auch wenn wir nie in Gefahr waren, ist nicht davon auszugehen, dass wir ständig solch einen Torwucher betreiben“, so der Coach, der bis zum 3:0 auf dem Platz stand, dann wegen Muskelproblemen runter musste. Dementsprechend hofft der Coach in den kommenden Spielen auf mehr Stabilisierung der Defensive – was in dieser Runde bislang aber oft nicht gelang. „Uns muss auch mal ein Tor zum Sieg reichen.“ Eventuell auch am Sonntag im Heimspiel (15 Uhr) gegen den Tabellenzweiten SV Sillenbuch. Eine Partie, der laut Bosnjak eine große Bedeutung zukommt. Durch einen Sieg kann Türkspor den zweiten Platz wieder scharf machen. „Dann wären wir bis auf drei Zähler an Sillenbuch dran und alles wäre wieder offen. Verlieren wir, dann ist die Vizemeisterschaft außer Reichweite und wir hätten unser unkonstantes Gesicht wieder gezeigt.“ Doch Bosnjak schaut zuversichtlich auf Sonntag, hervorgerufen beim Blick auf sein Personal. Bis zu drei Akteure dürften ausfallen, dann könne man immer noch gegen jedes Team der Liga gewinnen. Mehr dürften indes nicht auf der Streichliste stehen. Da Erdal Koyuncu, der in der Vorwoche passen musste, wieder dabei ist, und nur der Spielertrainer selbst passen muss, haben „wir eine schlagkräftige Truppe, um die Partie zu gewinnen. Das ist unser Ziel“.

Heimsieg ist Pflicht

Gegen Sillenbuch könne man verlieren, das sei kein Beinbruch, wusste Carmine Napolitano nach seinem verpatzten Trainerdebüt bei der Spvgg Cannstatt. 0:3 höre sich zwar klar an, aber es sei nicht alles schlechtgewesen, was sein Team präsentiert habe, so Napolitano weiter. „Fußballerisch hat es gepasst, nur im letzten Drittel hat uns die Durchschlagskraft gefehlt.“ Dementsprechend waren Spielformen mit Abschlussaktion Hauptinhalt der wöchentlichen Trainingseinheiten. „Wir müssen gefährlicher und zielstrebiger agieren.“ Vor allem, weil Napolitano das Heimspiel am Sonntag, 15 Uhr, unbedingt gewinnen will. „Wie gesagt, gegen Sillenbuch war ein Sieg kein Muss, nun gegen den stark abstiegsgefährdeten TSV Bernhausen schon.“ Der Übungsleiter rechnet mit einem echten Fight. Noch habe Bernhausen die Chance auf den Klassenverbleib, deshalb erwarte er eine kampfstarke, nie aufgebende Truppe, die ordentlich den Beton anrühre. „Wichtig ist, kämpferisch dagegen zu halten und geduldig zu bleiben. Ich bin davon überzeugt, dass sich dieses Mal einige Torchancen ergeben werden.“ Die personelle Voraussetzung für den ersten Dreier in 2020 sind geschaffen. Alle Akteure seien fit, einzig Abwehr-Hüne Markus Lurz weilt noch im Urlaub in Mexiko.

Der Tabellensechste TB Untertürkheim kann an diesem Wochenende die Füße hochlegen – die Mannschaft vom Gehrenwald ist spielfrei.