Der Fund in Solingen sorgt für Fassungslosigkeit. Foto: dpa/Oliver Berg

Fünf Kinder sind tot. In einer Solinger Straße ist von einer Minute zur anderen nichts mehr wie es war. Dutzende Anwohner stehen fassungslos im Regen. Viele kannten die Kinder.

Solingen - Dutzende Menschen stehen fassungslos auf der Straße vor einem Mehrfamilienhaus in Solingen. Hier haben Rettungskräfte in einer Wohnung am Donnerstagnachmittag eine schreckliche Entdeckung gemacht. Fünf Kinder sind tot.

Geschwister, die auch viele der geschockten Anwohner kennen. Die Menschen verharren im kalten Regen. Vor dem Haus fahren unterdessen immer mehr Polizisten vor. Experten sollen den Fundort untersuchen. Beamte sperren das Areal ab, nur noch Anwohner kommen in die Nähe.

Ein Nachbar aus dem Haus gegenüber reparierte gerade sein Auto, als plötzlich Polizeiautos und Rettungswagen vorfuhren. Seine Schwester kennt die Familie, eine ruhige Familie mit sechs Kindern, wie sie sagt. „Ich selbst bin schockiert. Ich bin auch eine Mama.“

Noch viele Fragen offen – Mordkommission ermittelt

Wo ist die junge Mutter, wo ist der Älteste der Geschwister aus dem siebenstöckigen Wohnhaus? Was ist mit ihnen? Alles ist so unfassbar für die Anwohner. Eine Polizeisprecherin vor Ort bestätigt dann, dass die Mutter im Verdacht steht, die eigenen Kinder getötet zu haben.

Etwa 25 Kilometer entfernt, im Düsseldorfer Hauptbahnhof, hat sich die 27-Jährige nach ersten Erkenntnissen der Polizei vor einen Zug geworfen. Sie hat überlebt und wird in einem Krankenhaus behandelt. Mit dem sechsten Kind soll sie nach der Tat unterwegs gewesen sein.

In dem erschütternden Fall sind noch viel Fragen offen, Gerüchte kursieren in der eng bebauten Straße. Wo der Vater steckt, war am Donnerstag zunächst unklar. Die Mordkommission ermittelt, gut 40 Beamte sind vor Ort im Einsatz. Auch die Polizei ist fassungslos: „Wie konnte so was nur passieren?“, sagt Sprecher Stefan Weiand.

Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter 0 800 / 111 0 111 und 0 800 / 111 0 222 und unter https://ts-im-internet.de/ erreichbar. Eine Liste mit Hilfsangeboten findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: https://www.suizidprophylaxe.de/