VfB-Präsident Claus Vogt (Mitte) ist von Bernd Gaiser (links) und Rainer Mutschler überstimmt worden. Foto: Baumann

Gegen den Willen von Präsident Claus Vogt findet die Mitgliederversammlung des VfB Stuttgart am 28. März statt. Nicht nur in dieser Frage ist der Clubchef von seinen Präsidiumskollegen Bernd Gaiser und Rainer Mutschler überstimmt worden.

Stuttgart - Bernd Gaiser und Rainer Mutschler, Präsidiumsmitglieder des VfB Stuttgart, haben am Freitagabend auf der Vereins-Homepage erwartungsgemäß verkündet, die aus 2020 nachzuholende Mitgliedersammlung des Fußball-Bundesligisten vom ursprünglich geplanten 18. März um zehn Tage auf 28. März (13 Uhr) zu verschieben.

Die Veranstaltung werde „aufgrund der aktuellen Pandemiesituation und der gültigen Rechtslage als rein digitale Versammlung durchgeführt“. Man werde „gemeinsam mit der Projektgruppe und den sorgfältig ausgewählten Technikdienstleistern für die Organisation und Rechtssicherheit der Mitgliederversammlung Sorge tragen“. Die förmliche Einladung soll Anfang März verschickt werden.

Lesen Sie hier: Claus Vogt raus? Das sind die Manöver der alten Seilschaften

Zuvor war Präsident Claus Vogt in der Frage der Terminierung von seinen beiden Präsidiumskollegen überstimmt worden. Vergeblich hatte der Clubchef für eine Verlegung auf Frühsommer oder Herbst plädiert.

Wenige Minuten nach der offiziellen Verkündung des neuen Termins meldete sich Vogt ebenfalls auf der VfB-Homepage zu Wort und drückte sein Bedauern aus: „Dies ist nicht der Wunsch einer Vielzahl der Mitglieder, auch nicht von über 140 offiziellen Fanklubs, die sich öffentlich gegen eine digitale Mitgliederversammlung im März ausgesprochen hatten. Ebenso der Fanausschuss als offizielles Organ des VfB, sowie sogar Mitglieder aus dem Vereinsbeirat, die eine Veranstaltung zu einem späteren Zeitpunkt wollten.“ Auch sein Vorschlag, zur Terminfrage eine Mitgliederbefragung durchzuführen, sei abgelehnt worden.

Lesen Sie hier: Unser Kommentar zur Situation des VfB

Gleichzeitig stellte Vogt klar, dass es daneben sein Anliegen gewesen sei, den Abschlussbericht von Esecon zur Datenaffäre zu veröffentlichen und allen Mitgliedern „zeitnah zur Einsicht zur Verfügung zu stellen“. Dies sei das Versprechen des VfB in einer Erklärung vom 13. Oktober gewesen. „Auch hier“, erklärte der Präsident, „wurde ich von meinen beiden Präsidiumskollegen überstimmt.“