Kleine Fliege, große Wirkung: wegen Fruchtfliegenbefalls steht der komplette Aalener Operationsbereich still. Foto: dpa/Björn Brembs

Seit zwei Wochen kann im Aalener Ostalbklinik nicht operiert werden – wegen Fruchtfliegen. Doch jetzt glaubt man, die Quelle der Verunreinigung zu kennen.

Die Verantwortlichen des Ostalbklinikums hoffen auf eine baldige Wiedereröffnung ihres zentralen Operationsbereichs. Seit zwei Wochen hatten wegen eines Fruchtfliegenbefalls in den Aalener Operationssälen keine Operationen stattfinden können. Am Wochenende konnte die Quelle der Fliegen im Zentral-OP nun endlich gefunden werden.

Demnach gehe der Befall auf einen Wasserschaden zurück, der Ende September durch einen verstopften Dachabfluss des Flachdaches oberhalb eines Büroraums entstanden war. Ihn hatte man schon vor einer Woche im Verdacht. Die daraufhin getroffenen Maßnahmen reichten aber offenbar nicht aus, weil der Wasserschaden stärkere Auswirkungen hatte als zunächst gedacht. Nach einer ersten Sanierung waren wieder Fruchtfliegen aufgetaucht. Die Wiedereröffnung des OP-Trakts musste daraufhin verschoben werden.

Das Problem wurde zunächst unterschätzt

Nicht nur die Deckenplatte, sondern auch der Estrich und die Dämmschicht dieses Büroraumes waren in Mitleidenschaft gezogen worden. Man habe den Bereich am vergangenen Freitag komplett entkernt. Es seien Wände angebohrt, Wandverschalungen entfernt und der Bodenbelag geöffnet worden, erklärte der Sprecher des Klinikums, Ralf Mergenthaler. Der Nährboden, der den Fliegen in den letzten Tagen das Überleben gesichert habe, sei nach der Bodenöffnung eindeutig im feuchten Estrich identifiziert und entfernt worden.

Bei den Messungen in den über 100 Feuchtfallen seien am Samstag und Sonntag im gesamten OP-Trakt inklusive den Funktionsräumen keine Fliegen mehr nachgewiesen worden. Jetzt werde der betroffene Raum bereits saniert.

Jetzt ist das Gesundheitsamt am Zug

Wann der Zentral-OP wieder öffnen kann, muss das örtliche Gesundheitsamt entscheiden. Ein Zeitplan werde in den kommenden Tagen erarbeitet. Sämtliche Operationen, im Schnitt 25 am Tag, müssen gegenwärtig verschoben werden oder an den beiden anderen Häusern des Klinikverbundes in Mutlangen und Ellwangen stattfinden. Von der Notfallversorgung wurde das 399-Betten-Haus vorübergehend abgemeldet.