Friedrich Merz auf einer Windkraftanlage Foto: dpa/Friso Gentsch

Deutschland steuert auf ein Stromproblem zu: „Spätestens dann, wenn die privaten Haushalte beginnen, ihre Wohnungen, ihre Häuser mit Stromaggregaten zu heizen“, warnt Friedrich Merz.

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz sieht als Folge des Krieges in der Ukraine neben einem Heiz- auch ein Stromproblem auf Deutschland zukommen. „Es kann sein, dass wir heute kein Stromproblem haben. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass wir im Herbst und im Winter ein Stromproblem bekommen“, sagte Merz im Interview der Woche des SWR. „Spätestens dann, wenn die privaten Haushalte beginnen, ihre Wohnungen, ihre Häuser mit Stromaggregaten zu heizen.“

Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag plädierte daher erneut dafür, die letzten drei noch laufenden Atomkraftwerke weiter am Netz zu lassen. „Jetzt noch aus Überzeugung oder Ideologie heraus in Deutschland Stromerzeugungskapazitäten stillzulegen, halten wir für unverantwortlich.“

Merz will untere und mittlere Einkommen entlasten

Merz sprach sich dafür aus, weitere Entlastungen der Bürger wegen der hohen Energie- und Lebensmittelpreise nicht mehr nach dem Gießkannenprinzip vorzunehmen. „Wenn wir entlasten, sollten wir es auf die unteren und die mittleren Einkommen konzentrieren.“ Als Möglichkeiten nannte er steuerliche Entlastungen und eine Energie-Grundversorgung privater Haushalte zu niedrigen Preisen. Das sei komplex, räumte Merz ein. „Aber so wie die Bundesregierung es zur Zeit macht, kommt es bei der Bevölkerung nur teilweise an.“

Merz sagte außerdem, die Steuersenkungen für Benzin und Diesel seien wirkungsvoller als anfangs gedacht. Die Benzinpreise seien „dann doch deutlich zurückgegangen“.