Friedrich Merz soll am Dienstagmittag in Stuttgart eine Festrede halten. Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

An diesem Dienstag kommt Bundeskanzler Friedrich Merz nach Stuttgart. Er wird mitten in der Stadt eine Rede halten. Zaungäste dürften es dennoch schwer haben.

Hoher Besuch kündigt sich an diesem Dienstag in Stuttgart an. Der neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) wird nach dem eher schwierigen Start der neuen Bundesregierung in der Landeshauptstadt erwartet. Ein Bad in der Menge oder andere Kontakte mit der Normalbevölkerung sind dabei jedoch nicht vorgesehen. Stattdessen soll Merz nur im geschlossenen Kreis auftreten.

Das allerdings mitten in der Stadt – sodass zumindest An- und Abreise unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen und mit viel Polizei nicht unbemerkt bleiben dürften. Merz wird gegen 13 Uhr am Schlossplatz erwartet.


Er ist zu Gast beim Tag der Heimat des Bundes der Vertriebenen (BdV) im Weißen Saal des Neuen Schlosses. Dort wird mit mehreren Hundert Gästen das Jubiläum „75 Jahre Charta der deutschen Heimatvertriebenen“ gefeiert. Merz soll dort die Festrede halten.

Friedrich Merz spricht in Stuttgart

Die zweistündige Veranstaltung, an die sich noch ein Empfang unter Beteiligung der Landesregierung anschließt, ist völlig ausgebucht, der Andrang war sehr hoch. Zahlreiche Gäste aus Politik und Gesellschaft werden erwartet, darunter auch Vertreter der Landesregierung und Oberbürgermeister Frank Nopper. Neben dem Bundeskanzler sprechen unter anderen BdV-Präsident Bernd Fabritius und Landwirtschaftsminister Peter Hauk. Merz wird unmittelbar danach wieder abreisen.

75 Jahre Charta der Heimatvertriebenen

Die Charta gilt als großer Schritt in der damals noch jungen Geschichte der neuen Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie wurde am 5. August 1950 im Kursaal von Stuttgart-Bad Cannstatt von 30 Vertretern der deutschen Heimatvertriebenen beschlossen und einen Tag später auf dem Stuttgarter Schlossplatz und im ganzen Bundesgebiet verkündet. Wörtlich heißt es dort: „Wir Heimatvertriebenen verzichten auf Rache und Vergeltung. Dieser Entschluß ist uns ernst und heilig im Gedenken an das unendliche Leid, welches im besonderen das letzte Jahrzehnt über die Menschheit gebracht hat.“