Mit einer ungewöhnlichen Aktion auf dem Schulhof hat die Schulgemeinschaft des Gottlieb-Daimler-Gymnasiums in Bad Cannstatt ein Signal der Gemeinschaft und des Zusammenhalts gesetzt – auch nach innen.
Es musste einfach sein. „Hilflos, betroffen, traurig, wütend, sprachlos – so oder anders haben wir uns am GDG gefühlt, als wir von der Lage in der Ukraine erfahren mussten. Wir wurden mit Nachrichten, Bildern und Schicksalen von allen Seiten umgeben. Schrecklich.“ So fasst man am Gottlieb-Daimler-Gymnasium (GDG) in Bad Cannstatt die Gefühlslage der Schülerinnen und Schüler sowie des Kollegiums zusammen. Und so kam die Idee auf, einen Friedenstag zu gestalten. Aber es sei dabei nicht nur um die Ukraine gegangen – „es ging uns um mehr“, berichtet die Schulleiterin Verena König.
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Denn ins GDG gingen ja Schüler aus 25 Nationen, darunter auch viele Flüchtlingskinder aus Syrien, Afghanistan, den Kurdengebieten. „Und viele Kinder haben Eltern, die selber vor dem Jugoslawienkrieg geflohen sind“, ergänzt die Rektorin. Sie habe sich für eine Friedenstaube und eine Schweigeminute stark gemacht. Die Schülermitverwaltung (SMV), Verbindungslehrer und das Organisationsteam hielten die Idee für absurd. Aber dann klappte es doch: dank der Hilfe der Kunstlehrerinnen, der SMV, der Spendenaktion der Jahrgangsstufler 2 und der Schülerfirma von Neunt- und Zehntklässlern, die gegen Spenden weiße T-Shirts mit einem Motto in Herzform ausgab: „GDG for humanity“. Natürlich fair gehandelte Shirts.
Die Schüler wollen auch konkret helfen
Die Schulleiterin kann es noch immer kaum glauben: „Wir standen alle in diesem Atrium und haben wirklich eine Minute geschwiegen – es war totenstill.“ Dabei hatte sie das Thema Krieg nur noch als geschichtliches Unterrichtsthema behandeln wollen – und nicht mitten in Europa im Jahr 2022. „Wir haben ein Zeichen gesetzt – und wir haben uns unserer Werte versichert“, sagt Verena König. Doch die Schüler wollen auch helfen. So riefen die Jahrgangsstufler 2 zusammen mit der SMV eine Spendenaktion ins Leben. Der Erlös geht an die Aktion Ukraine des Kinderhilfswerks der Unicef. Dass zum Schluss 1817 Euro zusammenkamen, daran hatte auch ein Kuchenverkauf der Streitschlichter seinen Anteil.
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