Alexander Zverev steht bei den French Open im Viertelfinale. Foto: dpa/Michel Euler

Alexander Zverev ist bei den French Open weiter im Turnier. Das ist aber auch die einzige positive Nachricht. Denn die Leistung des Deutschen vom Sonntag macht wenig Zuversicht auf mehr. Zumal jetzt ein ganz besonderer Gegner warten könnte.

Schwach gespielt, aber doch gewonnen: Alexander Zverev steht bei den French Open im Viertelfinale. Will der Olympiasieger in Paris in diesem Jahr aber wirklich um den Titel mitspielen, wird er sich drastisch steigern müssen. In der Verfassung von Sonntag, als er im Achtelfinale den spanischen Qualifikanten Bernabe Zapata Miralles mit 7:6 (13:11), 7:5, 6:3 besiegte, wird er in den nun folgenden Partien der heißen Turnierphase keine Chance haben. Vor allem, wenn es am Dienstag gegen das Tennis-Wunderkind Carlos Alcaraz aus Spanien gehen sollte, der am Sonntagabend noch gegen den Russen Karen Chatschanow auf den Platz musste.

„Ich denke, er hat das beste Tennis seines Leben gespielt“, sagte Zverev nach der Partie. Er selbst war davon meilenweit entfernt. Dabei erwischte Zverev auf dem Court Suzsanne Lenglen eigentlich einen guten Start. Die deutsche Nummer eins wirkte fokussiert und zog durch zwei Breaks schnell auf 4:1 davon. Doch dann dachte Zverev offenbar, er habe den Einzug ins Viertelfinale bereits sicher. Unkonzentriert und behäbig sorgte er dafür, dass der spielerisch beschränkte, aber aufopferungsvoll kämpfende Spanier in die Partie zurückfand.

Im Tiebreak musste Zverev sogar drei Satzbälle abwehren, einmal davon verschenkte Zapata Miralles den möglichen Satzgewinn sogar mit einem Doppelfehler. So holte sich Zverev den ersten Satz nach 64 Minuten doch noch mit dem vierten Satzball.

Nicht der richtige Fokus

Doch auch das gab Zverev keine Sicherheit, der richtige Fokus auf die Partie war weiterhin nicht da. Zapata Miralles gelang ein schnelles Break und bestimmte nun sogar für eine Weile das Geschehen. Zwar schaffte Zverev zum 2:2 das Re-Break, doch dann gab er prompt wieder selbst sein Service ab. Bis zum Ende des zweiten Abschnitts wies die Statistik bei Zverev bereits 51 vermeidbare Fehler aus.

Dass er den Satz dennoch nach etwas mehr als zwei Stunden Spielzeit gewann, lag daran, dass Zapata Miralles in den entscheidenden Momenten Angst vor der eigenen Courage bekam. Im dritten Satz schwanden beim Außenseiter zudem die Kräfte. Zverev spielte weiter nicht gut, nutzte nach 2:45 Stunden aber seinen ersten Matchball.

Weiter in Topform präsentiert sich dagegen Novak Djokovic. Der Weltranglisten-Erste aus Serbien gewann sein Achtelfinale gegen den Argentinier Diego Schwartzman mit 6:1, 6:3, 6:3 und zeigte dabei eine überzeugende Leistung. Der 35-Jährige, der die Australian Open zu Beginn des Jahres nach viel hin und her wegen seiner fehlenden Coronavirus-Impfung verpasst hatte, spielte hochkonzentriert und erlaubte sich keine Schwächephase. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung. Aber es ist noch nicht vorbei“, sagte Djokovic, der in Paris seinen 21. Grand-Slam-Titel anstrebt. Damit würde er mit Nadal gleichziehen.

Im Viertelfinale könnte es nun zum Tennis-Klassiker zwischen Djokovic und Nadal kommen. Der 13-malige Paris-Champion aus Spanien stand in seinem Achtelfinale am späten Sonntagnachmittag noch gegen den von seinem Onkel Toni trainierten Felix Auger-Aliassime aus Kanada auf dem Platz.