Der Badespaß hat zugenommen. Foto: Lg/Iannone

Am kommenden Sonntag geht die Freibadsaison zu Ende – in den Hallenbädern fällt künftig der Warmbadetag weg.

Mit dem Ende der Sommerferien ist auch die diesjährige Freibadsaison in Stuttgart vorbei, sie endet am kommenden Sonntag. Die Freibäder werden winterfest gemacht, und das Personal beginnt dann mit der Inbetriebnahme der Hallenbäder.

Durch den Pandemiebetrieb in den vergangenen zwei Jahren und die dadurch angeordnete Besucherbegrenzung liegt die Bilanz der Freibäder in diesem Jahr deutlich über den Zahlen der Jahre 2021 und 2020. „Aber auch im Vergleich zum Jahr 2019, dem letzten Jahr mit Normalbetrieb, liegen sie bereits einige Tage vor dem Saisonende darüber“, sagt Katharina Klenk von den Stuttgarter Bädern (STB). Bis einschließlich 6. September haben rund 828 000 Menschen die fünf Stuttgarter Freibäder besucht. 2019 waren es in der gesamten Saison rund 760 000. Die abschließenden Zahlen werden am Montag kommender Woche vorliegen.

Kein Warmbadetag in den Hallenbädern

Nachdem die Saisonabschlussarbeiten in den Freibädern beendet sind, wechselt das für die Inbetriebnahme der Hallenbäder benötigte Personal in die Hallenbäder Feuerbach, Sonnenberg, Vaihingen, Zuffenhausen und das Leo-Vetter-Bad. Das Hallenbad Sonnenberg öffnet bereits am 19. September für die Öffentlichkeit, alle anderen am 20. September. Das Hallenbad Plieningen bleibt wie im Vorjahr aufgrund des dringenden Bedarfs dem Schul- und Vereinsbetrieb vorbehalten, es findet kein öffentlicher Badebetrieb statt. Das Hallenbad Heslach bleibt aufgrund der Sanierungsarbeiten weiterhin geschlossen.

Den Betrieb der Hallenbäder plane man derzeit fast normal – trotz der Energiekrise. „Wir warten, bis die Politik etwas anderes entscheidet“, so Klenk. Allerdings wird nach den Sommerferien der Warmbadetag in den Hallenbädern wegfallen. Eine generelle Absenkung der Wassertemperatur in den Hallenbädern plane man indes derzeit nicht, da die Stuttgarter Bäder schon seit Jahren nur mit 26 Grad Mindesttemperatur im Schwimmerbereich fahren.

Die Stuttgarter Bäder verwenden Ökostrom und Biogas

Einige Maßnahmen habe man aufgrund der Energiekrise bereits umgesetzt: So verzichten die fünf Stuttgarter Freibäder seit 1. Juli auf die Beckenwassererwärmung mit Gas und heizen stattdessen ausschließlich mit Solarenergie. Aber auch schon vor der Energiekrise habe man Anpassungen vorgenommen: Im Leuze variiere etwa die Beckentemperatur im Erlebnis-Innenbecken zwischen 30 Grad Celsius von Mai bis September und 32 Grad Celsius von Oktober bis April.

Generell, so Klenk, arbeiteten die STB schon lange daran, die Energiekosten zu senken. Bereits seit Jahren wird in allen 16 Stuttgarter Bädern zu 100 Prozent Ökostrom eingesetzt. Durch den Einsatz von Biogas werden zudem bereits jetzt 35 Prozent von fossilem Gas eingespart – und damit mehr als die von Bund und Land geforderten 20 Prozent.

Negative Folgen bei weiteren Maßnahmen zum Energiesparen befürchtet

Weitere Maßnahmen seien möglich. Die STB befürchten aber, dass Schließungen von Teilbereichen wie Saunen und Außenbecken zu einem Attraktivitätsverlust und somit rückläufigen Besucherzahlen führten. „Das würde für uns als defizitären Betrieb weniger Erlöse und einen höheren ungeplanten Jahresverlust bedeuten“, so Klenk. Bei Schließung der Hallenbäder könne der staatliche Auftrag des Schulschwimmens nicht erfüllt werden. Zudem fielen Schwimmlernkurse aus, und es könne kein Vereinsbetrieb stattfinden. Der durch Corona entstandene Stau bei der Schwimmausbildung würde sich bei einer weiteren angeordneten Bäderschließung noch verschärfen.