Sollte es in öffentlichen Bädern Schwimmzeiten nur für Frauen geben? Foto: dpa

Frauenschwimmen ist verständlich, birgt aber auch Gefahren. Gleichstellung erreichen wir nicht durch Abschottung, meint unsere Redakteurin Nathalie Mainka.

Vor einigen Jahren hat der Spiegel über eine Begebenheit berichtet, die sich in einer norddeutschen Kleinstadt 1959 zugetragen haben soll. Demnach habe ein katholischer Geistlicher erwirkt, dass Frauen und Männer nur noch getrennt schwimmen durften – wenn sie nicht verheiratet waren. Montags, mittwochs und freitags war das Bad bis 17 Uhr nur für weibliche Gäste geöffnet, danach ausschließlich für männliche. Die neue Badeordnung war alles andere als familienfreundlich, und man hatte sich doch erst von solcher Prüderie befreit. Und so begehrten die Bürgerinnen und Bürger dagegen auf. Mit Erfolg: Die Ordnung habe, nach unendlichen und emotionalen Debatten, schließlich nur einen Sommer lang gegolten.