Auf der Hülle des Gaskessels könnte Strom erzeugt werden. Die CDU hält das für „völlig daneben“. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Der alte Gaskessel in Gaisburg soll nicht angetastet werden, zumindest nicht, um Solarstrom zu erzeugen, so die Christdemokraten.

Stuttgart - Die Zukunft des Gaskessels im Stuttgarter Osten ist nach der Außerbetriebnahme durch die Energie Baden-Württemberg (EnBW) ungewiss. Die riesige Blechdose steht unter Denkmalschutz, dennoch fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Stuttgart, die Hülle des Kessels in Gaisburg teils mit Fotovoltaikmodulen zu bestücken. Das Gebäude könne so zum Symbol der Energiewende werden. Die EnBW hatte sich aufgeschlossen gezeigt. Die Idee sei „grundsätzlich sehr sympathisch“, sagte ein Unternehmenssprecher.

Von den Denkmalschützern im Rathaus kam eine harsche Absage. Man lehne eine Veränderung rundweg ab. Die profilierte Außenhaut sei charakteristisch und könne „keinesfalls mit Solarmodulen verkleidet werden“, so die Behörde. Die Hülle des Kessel sei untrennbar mit dem Gesamtobjekt verbunden, eine Reduzierung des Schutzgutes „auf einzelne Teile ist daher nicht vorstellbar“. Flach aufgelegte Fotovoltaikmodule wären allenfalls auf dem Dach des Kessels denkbar.

Die CDU im Bezirksbeirat Ost schließt sich dem Widerspruch an. In einem Antrag schreibt Fraktionssprecher Bernhard Herp, die Idee sei „völlig daneben“. Der Gaskessel präge das Stadtbild, wenn man sich Gedanken über eine Nachnutzung mache, dann solle der Gaskessel künftig einer kulturellen Nutzung zugeführt werden. Der Kessel könne mit Restauration und einer attraktiven Aussichtsplattform auf dem Dach zu einer „weiteren touristischen Attraktion unserer Stadt werden“, so Herp. Der Kessel dürfe nicht „als Solarturm verunstaltet werden“. Die Idee habe zwar Charme, so Herp, „aber dann wäre es optisch nicht mehr der Gaskessel“.

Der BUND hatte vorgeschlagen, etwa 45 Prozent der Mantelfläche des Zylinders und das Dach mit Fotovoltaikmodulen zu belegen. So würde den Tag über immer eine Reihe von Modulen angestrahlt werden. Die Anlage könne etwa 27-mal so viel Energie erzeugen wie jene auf dem Rathausdach. Mit den Modulen wolle man ein Symbol „neue gegen alte Energieerzeugung setzen“. Der Gaskessel sei dazu wegen seiner Leuchtturmwirkung sehr gut geeignet.